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bleiben

Vier junge Leute lernen sich zufällig im Nachtzug nach Italien kennen. Sie alle haben Zukunftsträume, die sie hoffentlich verwirklichen können. Paul ist bereits geschieden und Max möchte seinen Traumberuf Maler verwirklichen. Felix ist unterwegs nach Südtirol zu seinem Geburtsort, um dort die Herkunft seiner Mutter möglichst genau zu erforschen. Juliane ist Cellistin und durch einen familiären Schicksalsschlag immer noch traumatisiert. Sofort empfindet sie Sympathie für Felix und fühlt sich zu ihm hingezogen.
Nach 20 Jahren begegnet Juliane durch Zufall Felix bei einer Gemäldeausstellung wieder. Sogleich erinnert sie sich an ihre erste Begegnung mit ihm im Zugabteil. Juliane ist glücklich mit Paul verheiratet und trotzdem beginnt sie eine Affäre mit Felix. Diese Beziehung zieht sich über ein halbes Jahr hinweg, bis dann plötzlich ihr Kontakt zu ihm abbricht. Felix meldet sich nicht mehr und Juliane weiß einfach nicht warum. Den Grund dafür erfährt sie erst später und zwar ausgerechnet von ihrem Mann Paul.

Die Autorin, Judith W. Taschler, wurde 1970 in Linz geboren. Nach einem Auslandsaufenthalt und verschiedenen Jobs studierte sie Germanistik und Geschichte. Sie lebt mit ihrer Familie in Innsbruck und arbeitete einige Jahre als Lehrerin. Mittlerweile arbeitet sie als freie Schriftstellerin. Mit ihrem Roman „Die Deutschlehrerin“ gewann sie 2014 den renommierten Friedrich-Glauser-Preis.

"bleiben" hat mir sehr gut gefallen. Der Leser ist von Anfang an bei der Geschichte dabei und natürlich gespannt, wohin denn die Wege der jungen Leute führen werden. Auch wenn der Roman einige traurige Momente beinhaltet, ist er immer interessant, sehr realitätsnah aber nicht kitschig und auf jeden Fall unbedingt lesenswert. Eine Geschichte, wie aus dem Leben gegriffen, die das Herz berührt und ideal für herbstliche Lesestunden ist.

Andrea Müller