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Das Internat

John, der Taxifahrer, fährt nach einer langen Halloween-Nacht nach Hause. Er hat noch zwei Frauen torkelnd nach Hause gebracht und will jetzt so schnell wie möglich die letzten Kilometer noch schaffen, bis er völlig müde ins Bett fallen kann. Jedoch auf der Fahrt nach Thorncombe in einem Waldstück sieht er völlig erschrocken etwas Weißes zwischen den Bäumen, was dann gleich wieder verschwindet. Er muss sich auf die kurvige Straße konzentrieren, aber sein Herz pocht immer noch sehr stark. Er muss an die Geschichten über ein Mädchen in weißen Kleidern denken, das in den Wäldern um Thorncombe ihr Unwesen treiben soll.
An einem Sonntag darauf sind acht Pfadfinderinnen in den Wäldern von Thorncombe unterwegs und machen noch Spaß wegen der Gruselgeschichten um „Sally in the Wood“. Sie kichern und sind bester Laune. Sie kommen in die Nähe des bekannten Turmes, den imposanten Zierturm „Thorncombe Folly“, und entdecken dort etwas Weißes am Boden. Als ein Mädchen genauer hinsieht, sieht sie ein langes weißes Kleid und darin zwei sorgsam gefaltete Hände. Auf ihrer Haut sind schwarze Buchstaben wild durcheinander gekritzelt. Das Mädchen schreit und den anderen wird jetzt erst klar, dass da ein totes Mädchen liegt!
Rachel Dean joggt in aller Frühe, sie ist am Wochenende gerne so früh unterwegs, denn sie ist gerne alleine unterwegs, bevor alle aus ihren Federn kriechen. Ellie und Rachel wohnen erst seit kurzem an der renommierten Privatschule mit Internat in einem kleinen Cottage. Rachel hat sich von ihrem Mann Ben getrennt und die neue Stelle als Psychologin an der Schule angenommen. Ihre Tochter Ellie hat ein Stipendium für die Schule bekommen, wo sie zudem künstlerisch sehr gefördert wird. Rachel läuft über das große Schulgelände und will hinauf zum Turm steigen, wird aber davon abgehalten. Ein Polizist mit einem Absperrband will verhindern, dass jemand auf den Turm kommt. Rachel bekommt keine Auskunft, was genau passiert ist. Sie weiß aber, dass die Schüler des Internats auf dem Turm immer gerne feiern. Sie dürfen es zwar nicht, aber es gibt für sie keine andere Gelegenheit, um unter sich zu sein. Sie hofft jedoch, dass Ellie nicht dort war und die Nacht auch wirklich bei ihrem Vater Ben und seiner neuen Freundin verbracht hat.
DS Ben Chase wird zu dem Turm gerufen, es wurde dort eine weibliche Leiche gefunden und er ist der Ansicht, dass es vielleicht Selbstmord gewesen sein könnte. Es sieht jedoch der Auffindeort nicht danach aus. Und es sieht rund um den Turm sehr verwüstet aus, also muss dort eine größere Party stattgefunden haben.
Das erste, was Ben machen muss, ist herauszufinden, wer dieses Mädchen ist und ob es von dem Privatinternat kommt. Die Ermittler finden heraus, dass es sich um Sarah handelt, die in der Nähe der Schule wohnte und auf das Privatinternat gegangen ist. DS Chase und sein Team rufen die Schüler zusammen, um mit ihnen zu sprechen und mehr über den gestrigen Abend zu erfahren. Er bittet seine Ex-Frau Rachel um Hilfe, da die Eltern der Schülerinnen und Schüler nicht da sind, daher soll eine Psychologin den Schülern zur Seite stehen. Auch seine Tochter Ellie muss er befragen, was gestern geschehen ist. Er hofft jedoch, dass sie zuhause war, denn Rachel hat ihr am Abend noch geschrieben, dass sie unbedingt nach Hause kommen sollte. Ben dachte, dass es wieder so eine Racheaktion darauf ist, dass er mit seiner Freundin jetzt zusammenlebt. Rachel und Ben haben sich auseinandergelebt, als die Schwester von Ben von einem rücksichtslosen Mann überfahren wurde und diese kurz darauf an den Folgen gestorben ist. Ben hat den Tod seiner Schwester einfach nicht überwunden und hat sich immer mehr zurückgezogen.
Sarah ist eine sehr intelligente und beliebte Schülerin gewesen, die zu ihrer Cousine Olivia gezogen ist, da ihr Vater vor kurzem verstorben ist und ihre Mutter sehr viel im Ausland unterwegs ist. Sie war glücklich bei Olivia, denn die beiden haben sich wie Schwestern gefühlt und sind miteinander durch dick und dünn gegangen.
Irgendwie kann keiner genau sagen, was an dem besagten Abend am Turm geschehen ist und niemand etwas gesehen hat. Es wird nur immer gemunkelt, dass von einem Schüler der Bruder da war, der mit Drogen handelt, und dass im Wald immer so ein Typ herum geschlichen ist. Es wird schwierig für DS Ben, denn auch seine Tochter Ellie rückt irgendwie nicht mit der Wahrheit raus, aber auch die anderen hüllen sich in Schweigen. Als Ben auch noch mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert wird, kommt er der Wahrheit doch immer näher.

Hannah Richell wurde in England geboren und wuchs in Kanada und Buckinghamshire auf. Sie lebte dann einige Jahre in Australien und lebt derzeit mit ihren beiden Kindern, ihrem Partner, drei Stiefkindern, einer flauschigen Katze und einem verrückten Cocker Spaniel etwas außerhalb von Bath im Südwesten von England.
Nach dem Studium arbeitete sie im Marketing der Film- und Verlagsbranche und für verschiedene Zeitungen und Magazine, bevor sie ihr Debüt als Schriftstellerin gab. Ihre Romane sind mittlerweile international bekannt und werden in über zwanzig Sprachen übersetzt. Mit „Geheimnis der Gezeiten“ und „Das Wochenende“ hat sie erfolgreiche Bestseller veröffentlicht.

Der Thriller um das Internat und das Geheimnis im Wald hat mich von der ersten Seite an begeistert und ich konnte mir diesen geheimnisvollen Ort mit seinen Geschichten um das Mädchen im weißen Kleid sehr gut vorstellen. Beim Lesen von „Das Internat“ war ich mittendrin im Geschehen und konnte dann kaum mehr damit aufhören, weil das Buch so spannend geschrieben ist, dass ich unbedingt wissen musste, ob einer der Schüler die Tat begangen hat. Da dann irgendwie alle verdächtigt wurden, war es dann noch spannender, und die Hochspannung gipfelte dann in einem unvorhersehbaren Schluss, der mich eiskalt erwischt hat! Ich war geflasht, denn diese Wendung hat alles bis dahin Angenommene auf den Kopf gestellt und wieder verändert. „Das Internat“ hat mich rundum begeistert und ich habe es sehr genossen, ein so spannendes Buch zu lesen. „Das Internat“ kann ich allen Krimi-Fans nur empfehlen, und wer andere Krimi-Fans damit begeistern möchte, kann es auch prima zu Weihnachten verschenken! Damit ist der Lesespaß für Genrefans garantiert!

Gudrun Loher
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