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Der Totenarzt

Eine Leiche, Opfer eines Verkehrsunfalls, wird gefunden und obduziert. Dabei entdeckt die Gerichtsmedizinerin Dr. Hove etwas sehr Seltsames, denn das Opfer weist tödliche Wunden unter der Haut auf und diese können nicht von einem Verkehrsunfall stammen! Viel eher offenbart die Leiche des Verkehrsopfers Foltermerkmale. Es sind nur feine Verletzungen, aber sie scheinen sehr schmerzhaft gewesen zu sein und haben dadurch auf qualvolle Weise zum Tod des Opfers geführt. Das ist ein Werk eines Serienkillers, der jeden seiner brutalen Morde unbemerkt und mit beeindruckender Expertise wie ein zufälliges Unglück aussehen lässt. Folglich meldet Dr. Hove ihren Verdacht Robert Hunter und Carlos Garcia vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit. Für die beiden Detectives beginnt nun die Suche nach dem Killer, aber wo anfangen, wenn es gar keinen Tatort gibt? Wie sollen sie ermitteln, wenn in einer Mordserie die Opfer nicht bekannt sind? Schon bald wird eine zweite Leiche aufgefunden und dieses Mal scheint ein Selbstmord von einer Brücke vorgetäuscht geworden zu sein. Auch diese Leiche weist ähnliche Merkmale auf, und den Detectives wird klar, dass hier ein intelligenter Serienkiller sein Unwesen treibt. Ein Killer, der seine Opfer geschickt versteckt, den Kick des Tötens sucht und zwar immer wieder. Doch wie soll man so einen ausgesprochen vorsichtig agierenden, sadistischen Jäger stellen? Geschweige denn, wie hält man einen nahezu Unsichtbaren auf, dessen Existenz erst einmal zu beweisen ist? Nur Hunter kann so eine derartig perfide Mordserie stoppen.

Der Autor Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Gegenwärtig lebt Chris Carter in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

Auch mit Band 13 der Reihe um das Ermittlerduo Hunter und Garcia ist dem Autor zum wiederholten Male ein super spannender Thriller gelungen! Obwohl den Detectives kaum Hinweise vorliegen, kommen sie dennoch „Step by Step“ auf die richtige Spur, um den Täter zu überführen. Doch bis dahin müssen Hunter und Garcia noch eine Vielzahl kleinster Puzzleteile zusammensetzen. Und das ist gar nicht so einfach, da die Opfer auf den ersten Leseblick so gar nichts gemeinsam haben. Das Buch liest sich mit seinen 432 Seiten und 70 Kapiteln durchwegs spannend und fühlt sich teilweise auch echt gruselig an, aber nicht nur deshalb kann man es kaum auf die Seite legen, sondern die damit verbundene Lesesucht trägt ihren Teil dazu bei.

Für Leute, die gerne Geschichten über Serienkiller in Verbindung mit bekannt blutiger Art des Autors lesen, ist dieses Buch genau das Richtige. Man merkt, dass Chris Carter als Kriminalpsychologe ein umfangreiches Erfahrungs- wie auch Szenewissen besitzt und die Killer in seinen Büchern damit umso schrecklicher, aber dennoch authentisch dargestellt sind. Er nutzt mehr als gewinn- und spannungsbringend seine Berufserfahrung und versteht es, den Leser dadurch überaus gut zu unterhalten. Für mich immer wieder erstaunlich und beeindruckend, wie der Schreiber diese Ideen in spannungsgeladene Werke bringt, aber das zeichnet eben einen Top Thriller-Autoren aus.

Eine echt starkes Werk für die Chris Carter Fangemeinde, doch durchaus auch für Neueinsteiger sehr geeignet.

Andrea Müller
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