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Die Suche

Auf dem Flug von New York nach Amsterdam sitzt Bildhauer Max Carver voller Freude auf ein Wiedersehen mit seiner Freundin, der englischen Wissenschaftlerin Erica Stroud-Jones. Die ist bereits in Amsterdam und bereitet alles für einen Kongress vor, auf dem sie ihre neueste Entwicklung für die Malaria-Forschung vorstellen wird. Auf dem gleichen Flug befindet sich John Edward Davies, der in einer Tupperdose eine tödliche biologische „Waffe“ bei sich trägt und diese während des Fluges in der World-Business-Class verteilt, wo John Sanford Erskine, Chef der Pharmstar Corporation, und Bob Mazzio, der Leiter der Abteilung Fusionen und Übernahmen, ihre Plätze haben. Am Flughafen wird Max von Erica sehr herzlich empfangen und sie verbringen bis zum Kongress drei wundervolle Tage miteinander. Am Abend vor dem Kongress wacht Max auf und kann Erica nicht mehr finden. Er sucht alles nach ihr ab, aber sie bleibt spurlos verschwunden. Als er die Hotelangestellten nach Erica befragt, können die ihm nur sagen, dass sie sich am Abend noch im Café gegenüber mit einem Herrn getroffen hatte. Auf dem Weg zum Café wird aus Ericas Auto der Laptop gestohlen. Er verfolgt eine verdächtige Frau, aber sie verschwindet im Nichts.
Max ist verzweifelt, denn die Polizei stuft das alles als harmlos ab, da Erica ja noch nicht lange verschwunden ist. Max geht auf den Kongress, in der Hoffnung, dass Erica dort auftaucht. Dort sucht er das Gespräch mit Professor Friederikson und anderen Kollegen von Erica, aber keiner weiß Bescheid und alle hoffen, dass sie bis zu ihrem Vortrag wieder auftauchen wird. Im Zimmer sucht er alles nach Hinweisen ab, und findet ein Tagebuch aus dem Jahre 1992, das sie geschrieben hat, als sie wegen ihrer Malariaforschung in Afrika war. Max trifft sich mit Henri, einem Galeristen, der auch seine Kunstwerke ausstellt und dort sieht er die junge Frau wieder, die den Laptop aus Ericas Auto gestohlen hatte. Sie kommen ins Gespräch und als Max nach dem Laptop fragt, sagt sie nur, dass sie im Auftrag gehandelt hat und es schon wieder abgegeben hat.
Währenddessen wird John Sanford Erskine, der Pharma-Chef, mit hohem Fieber in die Klinik in Amsterdam eingeliefert, wo Dr. Saskia Sivali ihn behandelt und nach langen Untersuchungen feststellt, dass sich John mit einer neuen Form von Malaria angesteckt hat. Es kann sich aber keiner vorstellen, wo er sich angesteckt haben könnte, denn er war in letzter Zeit in keinem Malariagebiet tätig. Darüber hinaus kommt Bob Mazzio auf unerklärliche Weise ums Leben.
Max gibt auf seiner Suche nach Erica nicht auf, und kommt dabei sogar in arge Bedrängnis mit den örtlichen Polizisten, doch scheint er dem Entführer auf der Spur zu sein, denn es werden Brandanschläge und Mordversuche auf ihn verübt. Er liest immer wieder das Tagebuch, in dem Erica über ihre Gefangenschaft schreibt, und so stellt Max fest, dass es letztendlich einen Zusammenhang zu der jetzigen Entführung gibt.

Nick Louth erfolgreicher Thriller-Autor, aber vor allem preisgekrönter Wirtschaftsjournalist und ehemaliger Auslandskorrespondent der Nachrichtenagentur Reuters. Während seiner Zeit bei Reuters lebte er vor allem in Amsterdam. Auf einem Medizinerkongress wurde er auf das mangelnde Interesse der Pharmaindustrie beim Thema Malaria aufmerksam. Sein erstes Buch, „Bite“, verlegte er 2007 selbst und in kurzer Zeit wurde es zum umwerfenden Verkaufserfolg. Inzwischen wurde sein erstes Buch in sechs Sprachen übersetzt. „Die Suche“ ist nun sein erstes Buch, das in Deutschland veröffentlicht wurde.
Er ist verheiratet und lebt in Lincolnshire, England.

Der britische Autor hat es geschafft, dass man mit diesem kritischen und zugleich sehr spannenden Thriller einen aufregenden Fall zu lösen hat, aber man spürt auch, dass ihm großes Interesse daran liegt, dass auf die Problematik der Pharmaindustrie aufmerksam gemacht wird. Es wird deutlich, dass die Macht der Pharmaindustrie stärker ist als Menschenleben, und dies schreibt Nick Louth klar und deutlich.
Man merkt deutlich, dass mit Nick Louth ein ausgezeichneter Wirtschaftsjournalist am Werk war, denn „Die Suche“ wurde mit dem Gespür eines Wirtschaftsjournalisten akribisch recherchiert, dennoch verständlich geschrieben. Dabei geht die Spannung zu keiner Zeit verloren, denn er bindet den Leser derart an seine Geschichte, diesen außergewöhnlich komplexen Fall, fesselt, so dass man als Leser nicht mehr aufhören kann zu lesen. „Die Suche“ ist allerfeinste Thriller-Ware, von der man nicht genug bekommen kann.

Gudrun Loher