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Die Verseflüsterin

Marcus lebt ein relativ normales, alltägliches Leben. Er hat seinen festen Job im Büro, abends kehrt er zu seiner Frau Isabelle heim, die ihn immer mit den gleichen Worten begrüßt und nebenbei checken beide regelmäßig ihre Handys, damit sie ja nichts übersehen oder vergessen. Die beiden haben sogar schon eine Sexualtherapie gemacht, die wieder mehr Lust in ihr Sexleben gebracht hat. Eines Tages kommt Marcus grübelnd nach Hause, denn er hat an seiner Windschutzscheibe einen merkwürdigen Zettel entdeckt. Auf dem Zettel steht „Hör auf deine Gefühle“. Seine Frau Isabelle kann aber bestätigen, dass sie diese Nachricht nicht geschrieben hat. Am nächsten Tag überlegt Marcus weiter, wer ihm wohl diesen Zettel zugesteckt haben könnte. Am Wochenende machen Marcus und Isabelle einen Ausflug in die Innenstadt von Paris, um dort noch letzte Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Als ihn dann ein alter, kleiner Mann anrempelt, fällt Marcus' Einkauf zu Boden und bricht. Der alte Mann ist zutiefst besorgt und bittet die beiden zu einem Kaffee, um den Schaden ersetzen zu können. Er stellt sich als Angelo vor und möchte ihnen eine kleine Geschichte erzählen. Die beiden sind derart von Angelo begeistert, dass Marcus sich wieder mit ihm treffen möchte. Angelo bringt Marcus zum Nachdenken, über sich, seine Wünsche und Gefühle und überhaupt über alles auf der Welt. Marcus findet noch weitere Zettel und Hinweise, die letztendlich auch zu seiner Mutter führen, die ihm schon lange etwas erzählen will, es sich aber nie getraut hat. Er ist gerade verärgert über das Verhalten seiner Mutter, aber nach weiterem Erzählen kann er sie langsam verstehen.

Nicolas Fougerousse wurde 1979 in Annecy geboren. Er begann schon mit 17 Jahren zu schreiben, vor allem auf den Gipfeln der Berge. Er übte schon diverse Berufe aus, wie Webdesign, Redaktion, Marketing und Community-Management. 2015 nahm er sogar an einer Weltmeisterschaft im Tauchen teil, davor war er 2014 französischer Meister. „Die Verseflüsterin“ ist sein erster Roman, in dem er seine Erfahrungen als Reisender und Sportler verarbeitet, sowie seine Ansichten über die menschliche Natur.

Diese Erzählung hat mich anfangs sehr stutzig gemacht, denn irgendwie wusste ich nicht, wo der Autor mit diesem Buch hin will. In der Mitte des Buches wurde es aber interessant, als Marcus eine heikle Geschichte seiner Mutter erfährt. Letztendlich muss ich gestehen, dass mir diese Art von Romanen nicht so liegt, aber es gibt sicherlich sehr einfühlsame Leser, die mit diesem Buch auch über sich und ihre Gefühle zum Nachdenken angeregt werden.

Gudrun Loher