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Eisiges Geheimnis

Wer kennt nicht die weiten Montanas aus imposanten Kinofilmen, in der auch der Thriller „Eisiges Geheimnis“ spielt.
An einem eisigen Wintermorgen im Norden Montanas bricht eine Frau blutüberströmt vor dem Haus von Grace zusammen. Als diese versucht zu Hilfe zu eilen, erkennt sie, dass die Tote ihre vor vielen Jahren verschwundene Mutter ist. Selbst schockiert erfriert sie beinahe beim Rettungsversuch im einsetzenden Schneesturm. Detective Macy Greeley, die hochschwanger und eigentlich schon längst im Mutterschutz sein sollte, holt mit dieser Tat ein alter Fall wieder ein. Vor elf Jahren ist in dieser einsamen Ecke eine Frau spurlos verschwunden, deren Tochter erst nach drei Tagen in einem abgehalfterten Wohnwagen gefunden wurde. Es war genau das Mädchen Grace, welches nun, inzwischen erwachsen, seine Mutter auf diese grauenvolle Weise wiedergesehen hat.
Macy Greeley kehrt in diese einsame, raue Gegend kurz vor der kanadischen Grenze, in der jeder jeden kennt, zurück. Niemand will mit ihr reden, auch die an die gefährdete Grace kommt sie nicht heran. Ihre Schwangerschaft, ohne Partner ein Kind aufziehen zu müssen, belastet Macy zusätzlich und macht ihr Angst. Sie muss einen Zugang zu Grace finden, denn hier liegt ein Schlüssel verborgen, der mehr als nur einen Mord verbirgt.

Karin Salvalaggio, in Alaska geboren, in Florida, Kalifornien und im Irak aufgewachsen, lebt und schreibt seit zwanzig Jahren in London. Sie hat zwei Kinder und einen Schnauzer namens Seamus. Ihr Buch „Eisiges Geheimnis“ ist der Beginn einer Serie, an dessen zweitem Buch sie bereits schreibt.

Ein Mordfall in einer Kleinstadt in Montana ist der Einstieg in diesen Thriller. Karin Salvalaggio versteht es überaus geschickt den Leser zunächst einmal mit den einzelnen Charakteren und dem verzwickten Fall zu beschäftigen. Sie beschreibt auf bemerkenswerte Weise die Besonderheiten und Empfindungen dieser Region und wer, wie gesagt schon einmal in solchen Gegenden der USA war, kann sich mehr als jeder andere in die Szenerie hineindenken. Die Emotionen sowohl von Grace wie auch Macy nutzt sie während des Thrillers immer wieder gewinnbringend und eh man sich versieht nimmt der Fall eine ganz andere Richtung ein. Ein Buch, das auf 368 Seiten mehr auf Realitätsnähe ausgelegt ist und nicht die permanente Spannung in den Vordergrund stellt. Ich denke, in der Figur Macy Greeley steckt sicher noch einiges Potenzial und es bleibt abzuwarten, wie die Autorin dieses im nächsten Band abrufen wird.

Michael Müller