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London Stalker

Detective Nick Belsey, ist gerade suspendiert, die Ermittlungen über sein Fehlverhalten im Polizeidienst dauern noch an. Da er sich aber nicht sicher ist, ob nicht sogar das Gefängnis auf ihn wartet, hat er sich vorübergehend in einer alten Polizeidienststelle einquartiert. Er haust dort sehr primitiv. Eines wie immer langen Tages klopft es am Fenster und er sieht draußen eine alte Dame stehen. Er will ihr erklären, dass diese Polizeidienststelle geschlossen ist, aber sie will sich nicht abwimmeln lassen. Sie heißt Maureen Doughty und sucht verzweifelt ihren Sohn Mark, der spurlos verschwunden ist. Jemand hat ihr gesagt, dass sie sich an Nick Belsey wenden soll, sie weiß aber nicht mehr, wer ihr diesen Tipp gegeben hat. Nick erklärt sich bereit, ihr zu helfen. Tags darauf versucht mehr über den vermissten Mark Doughty herauszufinden und durchsucht dessen Zimmer. Dabei entdeckt er einen richtigen Schrein über das It-Girl Amber. Mark hat sie anscheinend gestalkt. Nick ist sich sicher, dass Marks Verschwinden etwas mit Amber zu tun haben muss und schleicht sich als Security-Mann in ihr Haus ein. Amber fasst schnell Vertrauen zu Nick und überredet ihn, dass sie heimlich nachts wegfahren. Als ihr neuer Bodyguard begleitet er sie zu einem Club, wo sie den Abend verbringen, und in dem Nick nebenbei noch Cloe kennenlernt. Er bringt Amber wieder nach Hause und am nächsten Tag hört er, dass Cloe ermordet wurde. Nick selbst wird verdächtigt und will alles seinem ehemaligen Chef erklären, doch parallel führt Nick selbst eigene Ermittlungen durch. Bei seinen Recherchen nach Mark findet er eine ziemlich zugerichtete Leiche und vermutet, dass es Mark ist. Der Ermittler entdeckt auch, dass sich Mark zuletzt in einem Hotel mit vielen anderen Leuten getroffen hat und glaubt somit, dass es sich um irgendeine Gruppe handelt, die er aber irgendwie nicht zuordnen kann. Er will der Sache weiter auf den Grund gehen, auch wenn er mit seiner Verhaftung aufgrund seiner Ermittlungen rechnen muss und stößt dabei auf viele Ungereimtheiten. Letztendlich kommt er dahinter, wer hinter allem steckt und für die Todesfälle verantwortlich ist.

Oliver Harris wurde 1978 im Londoner Norden geboren. Er studierte am University College London englische Literatur und an der University of East Anglia Creative Writing und promovierte in Psychologie. Der erste Fall von Detective Nick Belsey erschien bereits 2012, zwei Jahre später folgte der zweite Fall. Momentan schreibt er an seiner Doktorarbeit über Psychoanalyse und Griechische Mythologie.

„London Stalker“ war interessant zu lesen, denn die Geschichte gibt sehr interessante Einblicke in die Welt der Reichen, wobei ich feststellen musste, dass dort auch nicht alles so wunderbar ist, wie es oftmals scheint. Es kämpft jeder mit seinen eigenen Problemen und dabei schließt man sich Gruppierungen an, die teilweise sehr dubios sind, um seine Probleme zu bewältigen. Dieser Roman, der dritte Fall für Detective Nick Belsey, war einfach gesagt „very british“, und trotzdem konnte ich irgendwie mit dieser Geschichte nicht viel anfangen. Es gibt aber sicherlich viele, die diese Art von Ermittlungen gerne lesen und daher sollte jeder Krimi-Fan einfach für sich selbst testen, ob ihn dieses Buch anspricht.

Gudrun Loher