Artikeldienst Online

PAPA

Thomas Ried wurde vor zwei Jahren wegen mehrfachen Mordes zum Entsetzen seiner ahnungslosen Frau verhaftet. Nach einiger Zeit in der Psychiatrie ist er nun entkommen. Kurze Zeit danach taucht schon eine erste Leiche auf, kunstvoll drapiert, wie auch seine Opfer zuvor. Mit der Polizei spielt der Serienkiller ein perfides Spiel und seine Familie ist auch Teil davon. Bei jeder neuen Leiche finden sich mysteriöse Hinweise. Rieds Tochter Lillian verschwindet zu allem Überfluss auch noch, nur ein Polaroidfoto bleibt zurück. Darauf zu sehen ist ein Wolf und ein Schaf.

Sven Hüsken, Jahrgang 1976, ist in Westfalen geboren und lebt zusammen mit seiner Frau und beiden Töchtern auch dort. Er ist sowohl im Jugendbuch- wie auch Erwachsenbuchbereich zuhause und wechselt zwischen realistischen wie auch phantastischen Stoffen. Im Berufsleben hat er in der Mikrobiologischen Abteilung eines Pharmaherstellers vor allem mit Kleinstlebewesen zu tun.

Der Thriller „Papa“ widmet sich dem Genre Serienkiller und anfangs geht alles seinen gewohnten Gang. Aus der Forensik entkommen startet Killer Thomas Ried zu einem neuen Mordfeldzug. Sven Hüsken beschreibt die Szenerie überaus realistisch und lässt seine Akteure im Polizeibereich auch nicht aus einer heilen Welt stammen. Kapitel um Kapitel wird der Fall verworrener und damit zuweilen etwas langatmig.

Letztendlich gelingt es dem Autor, mit einigen unerwarteten Wendungen, der Story eine neue Richtung zu geben. Mit den integrierten psychiatrischen Krankheitsbildern fesselt er insbesondere zum Ende der Geschichte hin in überzeugender Weise. Die detaillierte Beschreibung der einzelnen Mordopfer, die auf „künstlerische Art“ durch den Mörder der Polizei präsentiert werden, ist vielleicht für den einen oder anderen Leser zu blutrünstig und brutal.
"PAPA" wird sicher Fans aber auch Kritiker finden.

Als Urlaubslektüre sind die 384 Seiten aber durchaus empfehlenswert.

Michael Müller