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Cultures 2

Ist das nicht schön, wenn man fleißige Leute bei der Arbeit beobachten kann, sich selbst aber zurücklehnt und ein kühles Getränk genießt?
Spiele mit unzähligen wuseligen Figuren, die aufgetragene Aufgaben erledigen, damit ihre Stadt expandieren kann und sie im Luxus leben können, gibt es reichlich. Dennoch unterscheidet sich "Cultures 2" von den restlichen Spielen dieser Machart.
Der erste große Unterschied zu anderen Spielen mit knuddeligen kleinen Gefährten ist, dass die Figuren bei "Cultures 2", in diesem Fall sind es Wikinger, in einem Beruf ausgebildet werden müssen, damit sie eingesetzt werden können.
Weitere Aktionsmenüs sind unter anderem "Iss", "Rede" und "Heirate", die die sozialen Aspekte der kleinen Bewohner abdecken. Wurde erst einmal geheiratet, erfolgt die Geburtenkontrolle: In einer Auswahl darf man sich für einen Sohn oder eine Tochter entscheiden, die dann wenig später geboren werden.
Neben dem Entwickeln eines ausgefeilten Technologiebaumes und dem Abbau wertvoller Rohstoffe, empfiehlt es sich, dem Aufbau des Militärs nachzukommen, um sich gegen übermächtige Gegner und sonstige Schurken zur Wehr setzen zu können.
Gebe es nicht schon genug für die kleinen Bewohner zu tun, wird "Cultures 2" von einer spannenden Geschichte in zehn Missionen getragen, die in verschiedenen Ländern spielen. Zudem kann auch Handel mittels Schiffen und Karren getrieben werden, um an seltene Waren und Wohlstand zu kommen.
Der Spieler trifft im Verlauf der Missionen mit seinem Volk zuerst auf die Westeuropäer. In einem mittelalterlichen Szenario siedeln seine Wikinger an der Küste der Normandie, überqueren dann den Ärmelkanal Richtung England und geraten zwischen die Fronten der Christen und Sarazenen in Süditalien.
Spannende Abenteuer mit Königstöchtern und Drachentötern gilt es zu meistern, bevor die Suche ins sagenumwobene Byzanz führt.
Im letzten Teil der Geschichte gelangen die kleinen Wikinger in den geheimnisvollen Orient. Im Morgenland erleben sie fantastische Abenteuer mit Fakiren und Flaschengeistern, bis sie letztendlich ihr Ziel erreicht haben, um sich dort gegen die große Schlange zu bewehren.
Die Bedienung des Spiels ist durch den intelligenten Tooltipp sehr einfach, die Grafik einfach niedlich und sehr reich an Details. Im Baumodus können Häuser in bis zu fünf Stufen erweitert werden, was einen ständigen Neubau weiterer Gebäude zunächst überflüssig macht, womit Zeit und Waren gespart werden.
Zahlreiche Produktionsstätten müssen mit verschiedenen Berufszweigen bestückt werden, wobei bis zu 55 verschiedene Waren produziert, transportiert und gehandelt werden, um das Volk bei Laune zu halten. Denn nur ein zufriedenes Volk ist bereit, sich zu vermehren.
Wer diese Spielart noch nicht kennt, der sei gewarnt: Man kommt nur noch sehr schwer von seinem niedlichen, kleinen Völkchen los, wenn man erst einmal begonnen hat, eine Stadt mit samt der Einwohner zu gründen. Der Suchtfaktor ist bei diesem Spiel enorm hoch, und wer kann solch niedlichen Wikingern schon den Wunsch abschlagen, weiterzuspielen?

Pascal May