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Die Sims 2

Der erste Teil hat alle bisher dagewesenen Rekorde im Computerspiele-Bereich gebrochen, hat es zum erfolgreichsten PC-Spiel aller Zeiten geschafft und ist noch heute absoluter Kult. So ist es nicht verwunderlich, dass jahrelang fieberhaft an einem Nachfolger gearbeitet wurde, der nun endlich die Strategen erfreut: "Die Sims 2" sind da, größer, besser, frecher, lauter und schon jetzt überhäuft mit Preisen!
Zunächst fällt an dieser Fortsetzung die große Lust des Ressourcen-Fressens auf: Ganze 4 CD-ROM gilt es auf dem Computer zu installieren, um zum Schluß mehr als 3,5 GB freien Festplattenspeicher verbraucht zu haben. Wer dazu einen lahmen Rechner (unter 2 GHz) und/oder eine alte Grafikkarte sein Eigen nennt, der kann sich die Zeit der Installation sparen - auch wenn während der Installation zum Zeitvertreib ein lustiges Memory-Spiel angeboten wird - , denn auf dem Rechner läuft das Spiel des Computer-Lebens überhaupt nicht oder quälend langsam, dass eher eine Festplatteninstallation zur Freude würde.
Erfüllt der Computer jedoch die geforderten Hardware-Anforderungen kann es fröhlich mit dem "Simsen" losgehen.

Die Grafik hat sich dramatisch verbessert, doch auch die Bedienung ist anspruchsvoller und verzweigter geworden. Selbst als "Sims"-Hasen müssen dich erst durch die Bedienung fummeln. Zunächst gilt es die richtige Umgebung und eine vorgegebene - oder selbst erschaffene - Familie auszusuchen. Ist dies geschafft kann sich der Spieler zunächst mit der Umgebung und der Eigenheiten "seiner" Sims vetraut machen. Neue Gegenstände, neue Wünsche, neue Umgebungen und neue Spielpartner bieten sich dem Spieler schon nach nur sehr kurzer Zeit. So kann man ein ganzes Sims-Leben beobachten und steuern, von der Geburt bis zum Tod, wobei der Spieler mit seiner Sims-Familie hierbei insgesamt 7 verschiedene Stadien durchläuft. Bei Erreichen eines neuen Stadiums wird dies durch eine hübsche Animation und einer Veränderung der Person dargestellt.Ist es dann wirklich soweit und der Tod steht vor der Tür, kommt tatsächlich ein Sensenmann, checkt noch einmal, ob er auch den richtigen Sims angepeilt hat, und nimmt ihn dann unwiderruflich mit. Langweilt sich ein Mitglied der Sims-Familie oder kommt es in eine depressive Phase taucht sofort ein (deutlich erkennbarer) Psychologe auf, um diesem Sims in seiner Krise beizustehen.
Es gibt so viele Neuerungen, die man erst im Laufe des Spiels entdeckt, sei es die körperliche Liebe unter Sims oder Abarten ihrer Haustiere, alles deutet darauf hin, dass die langen Winterabend besser schleunigst anfangen, um so seiner "Sims"-Sucht nachkommen zu können. Und wer tatsächlich meint, er wäre gegen diese Art von Sucht imun, der hat das Spiel noch nicht auf seinem Rechner installiert. Aber ruhigen Gewissens kommt an diesem Spiel, von dem innerhalb der ersten drei Tage bereits über 170 000 Einheiten verkauft wurden, keiner mehr vorbei!

Pascal May