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12 Winter

Zwölf Jahre lang haben die Bankräuber Roth und Starck quer durch Westdeutschland Banken überfallen. Ihr Markenzeichen dabei: Hohes Tempo, keine unnötige Gewalt, keine Toten oder Verletzten! Absolute Professionalität und Beschränkung auf wenige, dafür gut geplante Überfälle. So dauert es Jahre, bis die Polizei das System dahinter bemerkt. Genau gesagt „12 Winter“ lang.
Kennen gelernt haben sich die beiden Profi-Verbrecher im Knast, wo sie vom „perfekten Verbrechen“ geträumt haben. Während und nach der Überfälle geht Starck weiterhin seinem Leben als unauffälligem Kleinbürger nach, nimmt beim Auskundschaften der Banken seine belegten Brote mit und feiert einen gelungenen Überfall mit Sekt aus dem Sonderangebot. Roth hingegen lebt seinen neuen Reichtum mit Partys, schönen Frauen und schnellen Autos aus, bis er wieder pleite ist, und daher wieder neues Geld beschafft werden muss. Nur durch eine Nachlässigkeit der beiden Räuber und die Weiterentwicklung der Ermittlungsarbeit gelingt es der Polizei letztlich doch noch, die Bankräuber dingfest zu machen.
„12 Winter“ ist eine mehr als gelungene Fernsehproduktion und ein weiterer Beweis für hohe Qualität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die beiden Hauptdarsteller Jürgen Vogel und Axel Prahl brillieren in ihren Rollen als Profi-Verbrecher und liefern damit ihre bisher beste darstellerische Arbeit ab. Der Film ist spannend gemacht, das Drehbuch, geschrieben nach einer wahren Begebenheit, bestens ausgearbeitet und die gesamte Produktion auf höchstem Niveau.
Leider setzt sich dieses Feuerwerk nicht auf der DVD fort, da hierauf lediglich der TV-Trailer zu finden ist. Schade, denn das hätte die Scheibe perfekt gemacht. Wer „12 Winter“ im Fernsehen verpasst hat, dem sei dieser Streifen wärmstens ans Herz gelegt. Wer ihn gesehen hat, wird ihn immer wieder gerne sehen wollen, und kommt allein schon deswegen an der DVD nicht vorbei. Für Filme wie diesen zahlt der Zuschauer gerne seine Rundfunkgebühren!

Pascal May