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Cemetery Junction

Bei englischen Filmen denken noch immer viele an Mr. Bean, Hugh Grant oder Monty Python, doch es gibt so vieles mehr Filmisches auf der Insel zu entdecken. Wer weiß schon, dass die meisten TV-Show im deutschen Privatfernsehen ihren Ursprung in England haben, oder dass ein gewisser Ricky Gervais, britischer Comedian, die Vorlage für „Stromberg“ geschaffen hat?
Eben dieser Ricky Gervais traut sich nun an seinen ersten Film heran, und das tut er in bewährter Weise zusammen mit seinem Freund und Drehbuch-Autoren SteStephen Merchant. Das Ergebnis ist aber nur in Teilen lustig geraten, und gerade das soll er auch gar nicht.
In „Cemetery Junction“, zu dem Ricky Gervais und Stephen Merchant nicht nur gemeinsam das Drehbuch geschrieben sondern auch gleich noch die Regie geführt haben, erreichen die 70er Jahre gerade ihren Höhepunkt. Drei gesellschaftliche Außenseiter verbringen ihre Tage mit reichlich Alkohol und der Jagd auf Mädchen, geben dabei aber nie ihren Traum auf, irgendwann der traurigen Arbeiterstadt Cemetery Junction zu entfliehen. Freddie findet endlich Arbeit als Versicherungs-Vertreter und scheint damit das große Los gezogen zu haben, während sich die anderen beiden mit ihren einfachen Jobs herumschlagen. Doch ist es wirklich, was Freddie will? Hat er davon geträumt?
Die DVD bietet neben dem Film in englischer und deutscher Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) zahlreiche Extras, darunter ein Kommentar mit den beiden Drehbuchautoren/Regisseuren Ricky Gervais und Stephen Merchant, ein Kommentar mit den drei jungen Hauptdarstellern Christian Cooke, Tom Hughes und Jack Doolan, entfallene Szenen und Versprecher, Ricky Gervais und Stephen Merchant im Gespräch, die Doku „Die Arbeiterburschen blicken zurück: Die Stars diskutieren über ‚Cemetery Junction’“ sowie Trailer.
Ein leiser, nachdenklicher Film ist „Cemetery Junction“ geworden, und genau das hat das geniale britische Duo auch so gewollt. Herausragend in ihren Nebenrollen sind Emily Watson, Ralph Fiennes und der Meister höchst selbst, Ricky Gervais. Wer hier einen echten Schenkelklopfer erwartet, wird schnell enttäuscht sein. Für Liebhaber ruhiger und nachdenklicher Filme im englischen Arbeitermilieu ist „Cemetery Junction“ eine echte Empfehlung.

Pascal May