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Code 46

Für regelmäßige Besucher internationaler Filmfestivals ist Michael Winterbottom längst kein Unbekannter mehr. Kaum ein Jahr vergeht, in dem er nicht für einen Preis in Berlin oder Cannes nominiert wurde oder gar gewonnen hatte. Doch damit läßt sich auch vermuten, dass er nicht gerade darauf aus ist kommerzielle Filme zu machen, hier wird anspruchsvolle Kost geboten. So auch in seiner düsteren Zukunftsvision "Code 46", die bereits 2003 fertiggestellt war, jedoch jetzt erst auf DVD erschienen ist.
Nachdem fast alle Ressourcen der Welt aufgebraucht wurden ist es nur einem priviligierten Teil der Menschheit möglich, in den verbliebenen Städten zu leben, die von Wüsten umgeben sind. Dort spricht man auch eine Kunstsprache, die durch Ausdrücke einiger europäischer Sprachen und dem Chinesischen ergänzt wird. Lediglich mittels eines Visums, dem sogenannten "papelle", ist es möglich, eine Stadt zu betreten. Eine davon ist Shanghai. Als sich Vorfälle häufen, dass es wiederholt Illegalen gelang, die Städte zu betreten, wird Detektiv William Geld beauftragt, den Machenschaften auf den Grund zu gehen. Zuvor hat er ein Virus genommen, das ihm ermöglicht, Gedanken eines jeden Menschen zu lesen, wenn sie ihm etwas Persönliches erzählen.Ein einfacher Job, bis er sich in die Hauptverdächtige verliebt. Obwohl er verheiratet ist läßt er sich auf eine Affäre mit der hübschen Maria ein. Doch in dieser düsteren Zukunft ist das nicht so einfach, da sich Liebende erst einer genetischen Untersuchung unterziehen müssen, um nicht gegen das genetische Gesetz zu verstoßen.
Die Öde der Erde in der Zukunft überträgt sich recht schnell auf diesen farblosen Film, der nicht richtig in Schwung kommen mag, Spannung kann somit nur am Rande aufkommen. Hier ist wirklich Durchhaltevermögen gefragt. Die Ausstattung der Silberscheibe kann sich immerhin sehen lassen: So liegt der Film in deutscher (Dolby Digital 5.1 und dts) und englischer (Dolby Digital 5.1) Sprachfassung vor, dazu gibt es ein Making Of sowie Deleted Scenes. Bio- und Filmographien sowie Trailer runden die Extras ab.
Mit Sicherheit ist dieser Film nichts für Zwischendurch, Festival-Gänger und Hardcore Fans von Tim Robbins und Samantha Morton werden sich den Streifen gerne zulegen.

Pascal May