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Dating Queen

Laut der US-amerikanischen Schauspielerin Amy Schumer gibt es in Hollywood kaum vernünftige Rollen für Frauen, die nicht über die Kleidergröße 34 oder darunter verfügen. Statt sich aber weiter darüber aufzuregen oder in Unmut zu verfallen, hat sie aktiv etwas gegen diese Situation getan, und sich in einem Drehbuch selbst eine Rolle auf den Leib geschrieben. Bei dessen Verfilmung hat sie gleich noch die Hauptrolle übernommen. Dabei herausgekommen ist "Die Dating-Queen", ein Überraschungshit an den US-Kinokassen.

Schon sehr früh bekommen Amy und ihre kleine Schwester Kim von ihrem Vater, einem notorischen Trinker und Fremdgänger, eingeimpft, dass Monogamie unrealistisch ist. Während Kim heiratet und glücklich mit ihrem trotteligen Ehemann und dessen Sohn lebt, führt Amy ein ausschweifendes Leben voller Alkohol, Partys und One Night Stands. Einzige Regel in ihrem Leben ist es, nicht die Nacht mit dem Liebhaber zu verbringen - und das, obwohl sie einen mehr oder weniger festen Freund hat, dem sie aber nach ihrer Ansicht keine Exklusivität versichert hat.
Amy arbeitet in New York als Redakteurin für ein Männermagazin, und bekommt von ihrer Chefin Dianne den Auftrag, den Sportmediziner Dr. Aaron Conners zu interviewen, und das, obwohl sie mit Sport überhaupt nichts am Hut hat. Nach dem Interview trifft sich sich mehrmals mit ihm, und landet letzten Endes in seinem Bett, wo sie, entgegen ihrer Regeln, die ganze Nacht verbringt und sich dabei auch recht wohl fühlt. Ein großes Hin und Her beginnt, da sie ihren Regeln treu bleiben möchte, und bei dem sich Amy ihren Bindungsängsten stellen und herausfinden muss, was sie überhaupt will und wie sie ihr weiteres Leben verbringen möchte. Keine einfache Aufgabe für die partyverwöhnte Dating-Queen.

Der Film liegt auf DVD in der deutschen und der englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. An Extras finden sich neben unveröffentlichten Szenen, einem Gag Reel, Line-O-Rama, Geheimnisse des Wu, einem Filmkommentar zur Kinoversion mit Regisseur Judd Apatow, Autorin/Star Amy Schumer und Produktionsassistentin Kim Caramele sowie einem Filmkommentar zur Extended Version mit Regisseur Judd Apatow, Autorin/Star Amy Schumer und Produktionsassistentin Kim Caramele
auch eine um vier Minuten längere Extended Version des Films.

In gut zwei Stunden lernen die Zuschauer in "Dating Queen" Amy und ihr unstetes Leben kennen, begleiten sie auf Partys, One Night Stands und zur Arbeit. Auch wenn Amy Schumer stellenweise autobiographische Züge in die Story und ihre Filmfigur packt, wird er dadurch nicht lebendiger. Der Film wird zwar als Komödie bezeichnet, aber wirklich lustig ist der Streifen nicht, und so quält sich der Zuschauer durch eine Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten, bis es zum Schluss, wer hätte es gedacht, doch noch zu einem Happy End kommt.
Die Figuren wirken hölzern, die Geschichte wird fast schon emotionslos erzählt, so dass man sich fast schon über den Abspann freut, wenn man endlich das Filmende erreicht hat. Für welche Leistung in "Dating-Queen" die Schauspielerin und Drehbuchautorin Amy Schumer, die in Deutschland kaum bekannt ist, mit einer Golden Globe-Nominierung bedacht wurde, erschließt sich dem Zuschauer nicht. Selbst große Namen in den Nebenrollen können diesen Film nicht retten.

Was im Trailer versprochen wird, kann der Film nicht halten, und so bleibt "Dating-Queen" nur ein weiteres belangloses und sehr vorhersehbares Filmchen über die Wandlung einer Beziehungsphobikerin zur idealen Partnerin, der zudem deutlich zu lange geraten ist. Schade.

Pascal May
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