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Der Beweis - Liebe zwischen Genie und Wahnsinn

Genies haben es meist schwer, und richtig schwer haben sie es, wenn ihr Genie verschwindet. Noch schwerer haben es deren Kinder, von denen erwartet wird, mindestens ebenso genial wie ihre Vorfahren zu sein. Viele zerbrechen daran.
Gwyneth Paltrow hat in einer Babypause eine der Hauptrollen in "Der Beweis - Liebe zwischen Genie und Wahnsinn" übernommen und überzeugt auf ganzer Länge. Als geniale Tochter Catherine des noch genialeren Vaters Robert (gespielt von Sir Anthony Hopkins) kann der Zuschauer richtig mitfühlen, wie es ihr ergeht. Nachdem ihr Vater kurz vor ihrem Geburtstag an den Folgen einer psychischen Krankheit leidet, fürchtet sie, diese Krankheit geerbt zu haben. Ihre Schwester, die längst den Absprung nach New York geschafft hat, will davon nichts wissen und möchte sie am liebsten mitnehmen und das alte Zuhause verkaufen. Und dann ist da noch Hal, Doktorand der Mathematik, der den wissenschaftlichen Nachlass von ... auf der Suche nach einem genialen Ansatz durchsieht, um so doch noch zu seiner Doktor-Arbeit zu kommen. Als er tatsächlich auf eine revolutionäre Formel stößt, gibt Catherine an, diese Formel selbst entdeckt zu haben -obwohl sie kaum Vorlesungen in Mathematik besuchen konnte, weil sie sich um den kranken Vater gekümmert hatte.
Der Film erinnert sehr an "A Beautiful Mind", nur dass die Geschichte in "Der Beweis - Liebe zwischen Genie und Wahnsinn" sehr real stattfindet. In der Verfilmung der Romanvorlage von David Auburn versucht Regisseur John Madden dem geneigten Zuschauer die Mathematik näher zu bringen - was ein gewagter Versuch an sich ist. Er verliert sich zum Glück nicht in den Formeln sondern zeigt die Menschen hinter den Zahlen, die Geschichte um Catherine und Hal aber auch die Verzweiflung, die Catherine durchlebt hat, als es ihrem Vater Robert immer schlechter geht.
An Bonus-Material Bietet diese Silberscheibe den Audiokommentar des Regisseurs, daneben ein "Making Of" sowie zusätzliche Szenen, wahlweise mit oder ohne Kommentar des Filmemachers. Dazu liegt der Film in deutscher, englischer, spanischer, französischer und italienischer Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor.
Hollywood's Schauspiel-Elite zeigt in diesem Film einmal mehr, wie aus einem trockenen Thema ein schöner Film werden kann, für den man keine vertieften Mathematik-Kenntnisse benötigt und der unter die Haut geht. Sehr empfehlenswert!

Pascal May