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Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs

Nun ist es endlich soweit: Mit „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ (Originaltitel: „The Lord of the Rings: The Return of the King“) startete der langersehnte Abschluß der monumentalen Fantasy-Trilogie nach dem legendären Roman von J.R.R. Tolkien weltweit in den Kinos.
Die abenteuerliche Reise der schicksalhaften Gefährten neigt sich ihrem Ende zu. Der dunkle Herrscher Sauron bedroht die Welt Mittelerde nach wie vor – seine gewaltige Armee steht bereits vor den Toren der Hauptstadt Gondors, der „weißen Stadt“ Minas Tirith. Ein schwächlicher Truchseß verwaltet den verwaisten Thron dieses einst mächtigen Reiches Gondor, und droht durch selbstsüchtige, feige Politik die Stadt und so die gesamte Menschheit dem Untergang zu weihen. Der eigentliche Thronerbe Gondors, „Streicher“ Aragorn (Viggo Mortensen), würde jetzt erst recht gebraucht werden, um sein Volk in diesen schweren Zeiten anzuführen. Er eilt der Stadt und den Menschen zur Hilfe – und mit ihm die tapferen Krieger Rohan’s unter ihrem König. Die Schlacht scheint kein Ende zu nehmen, die verzweifelt kämpfenden Menschen erleiden immer schwerere Verluste bei der Verteidigung der letzten Festung Mittelerde’s, als plötzlich eine Armee eingreift, die einst, vor langer Zeit, ihren Eid nicht erfüllt hat. Währenddessen ist der Träger des Schicksalsringes, Frodo Beutlin (Eliah Wood), noch immer in Sauron’s Reich Mordor unterwegs, um zum Schicksalsberg zu gelangen – dem einzigen Ort, an dem der mächtige Ring vernichtet werden kann.Es begleiten ihn sein treuer Gefährte Samweis Gamdschie (Sean Astin) und die Kreatur Smeagol „Gollum“ (Andy Serkis). Je tiefer sie sich im Land Saurons bewegen, desto stärker wird der Einfluß des Ringes – er bemächtigt sich Frodo, so dass dieser zu einem verzerrten Abbild seiner selbst wird. Auch der treue „Sam“ scheint plötzlich eine Last zu sein, und das vom Schicksal bitter gezeichnete Geschöpf Gollum verliert vollkommen die Kontrolle über sich selbst. Kurz vor ihrer Vollendung - und damit kurz vor der Rettung der Welt Mittelerde - droht die gefährliche Mission zu scheitern...
Wir kennen sie, und haben sie lieb gewonnen – die Helden aus „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ und „Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“, diese Figuren des gewaltigen Fantasy-Abenteuers nach J.R.R. Tolkien’s Geschichte sind uns allen ans Herz gewachsen. Mit „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ findet die monumentale Romanverfilmung nun ihren Abschluß – einen gewaltigen, von Höhepunkten fast überfüllten Abschluß. Regisseur Peter Jackson bringt auch im letzten Teil der Trilogie atemberaubende Panoramen, überwältigende Kulissen und gewaltige Schlachtszenen auf die Leinwand. Doch von einer ganz speziellen Zutat bekommt der Zuschauer mehr, als er es aus den beiden ersten Filmen kennt – Gefühl und Tiefgang. Die einzelnen Charaktere der Story werden näher und schonungsloser dargestellt, als man es von einem spannenden und actiongeladenen Fantasy-Streifen glauben möchte.Der mit seinem schweren Los und Schicksal hadernde Frodo Beutlin, der durch den Ring schizophren gewordene Smeagol („Gollum“), der über alles treue Paladin Samweis Gamdschie, der verzweifelte und eigenbrötlerische Truchseß Gondors und noch viele mehr – sie verleihen durch ihre eindringliche und berührend echte Darstellung diesem ohnehin beeindruckenden Film das gewisse Etwas.
Alleinig die langatmigen und aneinandergereihten Schlußerzählungen, welche nach dem großen Showdown folgen, sind wenig gelungen und hinterlassen einen seltsamen „Nachgeschmack“. Mancher Tolkien-Kenner wird das ein oder andere wertvolle Detail aus dem Roman bitter vermissen – doch kennt er dieses Gefühl bereits und wird leider damit leben müssen.
Dennoch: Insgesamt sollte es dem Film „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ weder an zufriedenen Zuschauern noch an verdienten Preisen mangeln – ein grandioser Abschluß dieser schon jetzt legendären Fantasy-Trilogie.

Alex W. Würth