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Gambit - Der Masterplan

Wenn Hollywood die Ideen ausgehen, gibt es nur zwei Möglichkeiten: ein Re-Make oder die Fortsetzung eines Blockbusters, wobei es egal ist, ob es ein Sequel oder ein Prequel wird. Dass Re-Makes alter Filme nicht immer zünden, ist hinlänglich bekannt. Ein weiterer Beweis dafür ist "Gambit - Der Masterplan", der im besten Fall als mittelmäßig gelungen bezeichnet werden kann.

Kunstkurator Harry Deane (Colin Firth) leidet unter seinem despotischen Chef, dem schwerreichen Verleger Lionel Shahbandar (Alan Rickman). Dieser Chef sammelt Kunstwerke, die bekannt, groß und teuer sind, und stellt die in seinem Landhaus aus. Um sich an seinem Chef zu rächen, heckt Harry zusammen mit seinem Freund, dem Major, einen Plan aus: sie wollen dem Verleger einen gefälschten Monet für 12 Millionen Pfund verkaufen, der seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen gilt. Dazu spinnen die beiden Möchtegern-Gauner eine Geschichte um das Bild, in der der Soldat Carinhalls Puznowski das Bild aus dem Besitz Hermann Görings gerettet haben soll. In Texas stöbert Harry eine Frau mit gleichem Namen, PJ Puznowski (Cameron Diaz), auf, die tagsüber Hühner rupft und in ihrer Freizeit beim Rodeo als Cowgirl arbeitet. Der bietet er 500.000 Pfund, wenn sie sich als Nachfahre des Soldaten ausgibt, die den angeblichen echten Monet zuhause in ihrem Wohnwagen über dem Sofa hängen hat. Ganz so einfach, wie es sich Harry und der Major vorgestellt haben, verläuft die ganze Aktion jedoch nicht, denn alles scheint aus dem Ruder zu laufen.

Der Film liegt auf DVD in der deutschen (Dolby Digital 5.1 und dts) und der englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. An Bonus-Material findet sich lediglich ein Making Of sowie der Kinotrailer.

"Gambit - Der Masterplan", ein Re-Make von "Das Mädchen aus der Cherry-Bar" aus dem Jahr 1966, kommt nicht in Gang. Weder ist der Film lustig, originell und schon gar nicht spannend. Das Drehbuch stammt von den Coehn-Brüder, die durch ihre grandiosen Geschichten in "Fargo" oder "No Country For Old Men" mit dem Oscar prämiert wurden, ist eher Mittelmaß, was die Vermutung zulässt, dass sie ihrer Arbeit selbst nicht getraut und den Film deswegen nicht selbst inszeniert haben. Die sonst herausragenden Darsteller Cameron Diaz, Colin Firth und Alan Rickman geben sich redlich Mühe, doch mehr, als sie selbst zu sein, gelingt ihnen dabei nicht, selbst der tuntig spielende Stanley Tucci kann da nichts retten. Die Geschichte wird einfach nur abgespult, verfängt sich mitunter in billigem Klamauk und fesselt den Zuschauer zu keiner Zeit. So zieht sich der Film über die gesamten 95 Minuten wie ein alter Kaugummi, dass man das Ende herbeisehnt, und dabei kaum noch die Wendungen zum Schluss mitbekommt.
Um diesen Film auszuhalten muss man schon Hardcore-Fan der Darsteller sein!

Pascal May