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Heaven's Burning - Paradies in Flammen

Es gibt Filme, die Schauspieler zu Beginn ihrer Karriere gedreht haben, von denen sie noch heute mit Stolz reden. Und dann gibt es da noch die anderen, die unter die Rubrik fallen "Ich war jung und brauchte das Geld".
"Heaven's Burning - Paradies in Flammen" ist gelinde gesagt eine echte Herausforderung, was die Geschichte angeht. Dieser kleine australische Film ist mit Sicherheit auch nicht einer der stärksten in der Karriere des Russell Crowe, darüber reden wird er wohl nur hinter vorgehaltener Hand.
Am letzten Abend der Hochzeitsreise nach Australien möchte die junge Japanerin Midori bereits aus ihrer sehr jungen Ehe ausbrechen. Sie hasst ihren Mann und hat ihn nur geheiratet, weil ihre Eltern der Meinung waren, dass er eine gute Partie für sie sei. Sie aber liebt ihren ehemaligen Chef, mit dem sie in Australien ein neues Leben beginnen will. Um von ihrem Angetrauten wegzukommen, täuscht sie eine Entführung vor, um nur wenige Stunden später bei einem Banküberfall tatsächlich als Geisel genommen zu werden. Die skrupellosen Gangster wollen sie nach dem missglückten Überfall erschießen, doch Colin (Russell Crowe), Fahrer des Fluchtwagens, wird das alles zuviel. Er befreit Midori und tötet versehentlich einen seiner Komplizen. Eine wilde Flucht, die man höchstens als interkulturelle Bonnie & Clyde Variante durchgehen lassen könnte, beginnt. Gehetzt von der Polizei, den restlichen Verbrechern und Midoris ausgerastetem Ehemann beginnt eine wilde Flucht einmal quer durch den fünften Kontinent.
Die DVD-Ausstattung bietet weit mehr als der Film: Stereo-Ton in deutsch und englisch, deutsche Untertitel, Trailer, geschnittene Szenen, Audiokommentar des Regisseurs, Interviews mit den Hauptdarstellern (allein drei Interviews mit Russell Crowe).
Die deutschen Untertitel sollte man nicht vernachlässigen, da in der englischen Fassung die Japaner auch tatsächlich japanisch reden, und das über weite Strecken. Die deutsche Fassung hingegen ist, was die Dialoge der Japaner betrifft, sinnentstellt. Da wird nach der Entführung für den verlassenen japanischen Ehemann ein Dolmetscher bestellt, der in der Originalfassung auch übersetzend zur Seite steht, in der deutschen Fassung unterstützt der Übersetzer den Verlassenen höchstens moralisch mit japanischen Lebensweisheiten.
Der Film ist ganz klar für Russell Crowe- und Australien-Fans, alle anderen sollten besser die Finger davon lassen.

Pascal May