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Seelen

Stephanie Meyer hat weltweit Millionen von Teenies und Junggebliebenen mit ihren vier "Twilight"-Büchern begeistert, die Verfilmungen in insgesamt fünf Filmen waren ebenso weltweite Erfolge an den Kinokassen, die DVDs und Blu-Rays verkaufen sich "wie geschnitten Brot".
Nun wurde ihr neuestes Werk, "The Host - Seelen", dem trotz knapp einer Million verkaufter Bücher bisher die weltweite Aufmerksamkeit versagt blieb, verfilmt und kommt nun ganz ohne Fan-Gekreische in die deutschen Kinos.
In dieser Geschichte hat sich die erfolgsverwöhnte Autorin von Vampiren, Werwölfen und anderen düsteren Gestalten losgesagt und begibt sich mit ihrer Geschichte in die Zukunft: Aliens haben die Welt bevölkert und fast die gesamte Menschheit unter ihre Kontrolle gebracht. Um an die Weltherrschaft zu kommen wurden den Menschen fremde Seelen eingepflanzt, die die Körper parasitär besetzen und sämtliche Erinnerungen tilgen. Äußerlich kann diese Besetzung an den Augen erkannt werden, so auch bei Melanie, die fortan die Identität von Wanda hat. Doch Melanies Bewußtsein wehrt sich gegen die neue Seele und lässt sich nicht die Erinnerungen nehmen.
Gejagt von Aliens in chrompolierten Sportwagen lebt ein kleiner Rest an puren Menschen im Untergrund, angeführt von Melanies Onkel Jeb, versorgt sich weitgehend selbst, und versucht die Übermacht der Außerirdischen militant zu bekämpfen. Ausgerechnet in dieser Gruppe wird Wanda aufgenommen, was schnell zu Streit um den Umgang mit ihr führt. Und dann fliegt auch noch deren Versteck auf.
Die Besetzung des Films kann sich absolut sehen lassen: die derzeit omnipräsente Diane Krüger spielt die unterkühlte und ehrgeizige Menschen-Sucherin, Saoirse Ronan spielt die Doppelrolle der Melanie und Wanda, selbst in Nebenrollen ist unter anderem William Hurt als Onkel und durchsetzungsfähiger Anführer des Untergrunds zu sehen.
Was Regisseur Andrew Niccol, der zuvor mit "In Time" von sich reden machte, als fulminanten und actiongeladenen Science Fiction startet, verödet recht schnell im Wüstensand des militanten Untergrunds. Der Funke mag nicht überspringen, und so wird "Seelen" eher nicht an den Mega-Erfolg der "Twilight"-Saga anknüpfen können. Die tollen Bilder der Ödnis der Wüste können daran auch nichts ändern, nicht einmal der Hit "Radioactive" der Band "Imagine Dragons" zum Abspann des Films.

Pascal May