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Selfmade Dad - Not macht erfinderisch

Kevin Spacey ist schon lange im Geschäft, im Bewusstsein des breiten Publikums ist der zweifache Oscar-Preisträger aber erst seit seiner Rolle als Frank Underwood, dem schleimigen, fiesen und skrupellosen Politiker, der nur seinen eigenen Vorteil und sein Fortkommen im Auge hat, und dabei keine Rücksicht auf niemanden nimmt. Neben großen Hollywood-Produktionen widmet er sich gerne seiner Theater-Leidenschaft, auf oder hinter der Bühne, und übernimmt gerne in kleineren Produktionen die Hauptrolle. Bereits 2010 entstand "Selfmade Dad - Not macht erfinderisch", der nun in Deutschland als Videopremiere auf den Markt kommt.

Robert Axle ist Innovator und hat mir dieser Gabe, zwei vollkommenden unterschiedliche Geräte miteinander zu verbinden, ein Milliarden-Imperium aufgebaut. So hat er einen Rasentrimmer mit einem Golfschläger vereint, um beim Trimmen des heimischen Rasens auch gleich an seinem Handicap zu arbeiten. Ebenso hat er Pfefferspray und Fotoapparat miteinander verbunden, um bei einem Angriff auch gleich Bilder des Angreifers machen zu können. Zu seinen größten Innovationen zählt aber die Vereinigung von Nachtlicht und Luftbefeuchter für das Kinderzimmer. Sein letzter großer Coup sollte die Fernbedienung für den Fernseher werden, mit dem in einer entsprechenden Vorrichtung gleich noch die Bauchmuskeln trainiert werden konnten. Dumm nur, dass das Gerät zu schnell auf den Markt gekommen ist und damit nicht ausgereift und sicher war. Zahlreiche Nutzer haben sich beim Benutzen dieser Innovation die Finger geklemmt oder gleich ganz abgeschnitten. Robert wurde auf Schadenersatz verklagt und musste ins Gefängnis, die Hälfte seines Vermögens ging an die Geschädigten, die andere Hälfte an seine geschiedene Frau.
Nun kommt er wieder aus dem Gefängnis, mittellos und ohne Ideen und darf zunächst in der Wohngemeinschaft seiner Tochter unterkommen. Die geregelte Arbeit, die zu seinen Bewährungsauflagen gehört, kommt er kaum nach, da ist er schon wieder gefeuert. Doch nach all den Tiefschlägen kommt ihm die rettende Idee, die er nun unbedingt vermarkten möchte, um an alte Erfolge anknüpfen zu können. Doch auch das geht nicht so einfach, wie er es sich vorgestellt hat.

Der Film liegt auf DVD in der deutschen (Dolby Digital dts, 2.0 und 5.1) und englischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) vor. An Extras finden sich neben einem Making Of noch Outtakes, Clips sowie eine Bildergalerie.

Die sympathische Geschichte des großen Machers, der mit einem Schlag alles verliert, und trotzdem noch lange braucht, um seine eigentlichen Fehler zu erkennen, geht nicht sehr tief, ist aber dennoch sehr unterhaltsam. Das liegt vor allem am Charakter des Robert Axle, den Kevin Spacey hervorragend zum Leben erweckt. Der Mann, der für seine Arbeit seine Familie vernachlässigt, und auch wieder Gefahr läuft, diese Fehler bei seiner zweiten Chance zu wiederholen. Seine Tochter Claire, gespielt von ..., ist das typische Mädchen von nebenan, das sich um Benachteiligte kümmert, was sie nur noch sympathischer macht. Gastrollen haben (endlich mal wieder) Heather Graham als WG-Mitbewohnerin und Johnny Knoxville, der als stellvertretender Filialleiter des Discount-Marktes fernab von "Jackass" glänzt.

Die Geschichte vom erfolgreichen Manager, der erst alles verlieren muss, um zu erkennen, was er falsch gemacht hat, ist nicht neu, aber sehr unterhaltsam inszeniert, und bereitet so einen schönen Filmabend in geselliger Runde.
Wer Independent Filme mag, die einfach nur unterhalten wollen, ist mit "Selfmade Dad - Not macht erfinderisch" bestens bedient!

Pascal May