Wie würde ich reagieren? Was würde ich tun? Diese Gedankenspiele kennt jeder und hat sie sicherlich schon oft selbst durchgespielt. Mit solchen Fragen beschäftigt sich vor allem die Philosophie, aber auch Spielfilme thematisieren immer wieder diese Fragen.
In "The Philosophers - Wer überlebt?" fordert der Lehrer, Mr. Zimit, seine Abschlussklasse in seiner letzten Unterrichts-Stunde mit einem Gedankenexperiment noch einmal richtig heraus. So sollen sie sich vorstellen, dass sie sich in einem apokalyptischen Szenario befinden, in dem ein Atomkrieg ausgebrochen ist. Nur ein Atombunker, in dem sie ein Jahr lang leben sollen, kann ihnen Schutz bieten. Problem dabei: der Bunker hat nur Platz, Nahrung und Luft für zehn Personen. Die 20 Studenten, denen willkürlich Berufe zugewiesen wurden, müssen sich nun einigen, wer im Bunker überleben darf, um nach der Apokalypse die Erde neu zu bevölkern, und wer aufgrund seiner Profession entbehrlich ist. Nach diesem ersten Szenario, das letzten Endes keine Lösung hervor bringt, werden die Vorzeichen für die selbe Entscheidung verändert, indem fast jeder der Studenten zu seinem Beruf eine besondere Fähigkeit oder ein Handycap bekommt. Das Experiment erfährt eine neue Eigendynamik, und das Spiel scheint aus dem Ruder zu laufen. In einem dritten Ansatz werden die Regeln nicht durch den Lehrer sondern von einer Studentin vorgegeben, und wieder verläuft das Gedankenspiel vollkommen anders.
Der Film liegt auf DVD in der deutschen (dts und Dolby Digital 5.1) und englischen (Dolby Digital 5.1) Sprachfassung vor. An Bonus-Material findet sich eine Behind the Scenes-Doku, Interview mit dem Cast, eine Doku über den letzten Drehtag, Brit Boys, Originaltrailer sowie eine Trailershow.
"The Philosophers - Wer überlebt?" wurde in Deutschland bisher nur auf dem Fantasy Filmfest gezeigt und ist nun als Video-Premiere für das Heimkino erhältlich. Die Idee hinter dem Film ist nicht gerade für den Mainstream geeignet, und trotzdem ist ein bemerkenswert spannender Science-Fiction Film herausgekommen. Um die Zuschauer nicht zu überfordern, werden philosophische und ethische Grundsätze zu Beginn des Films im Rahmen einer Unterrichts-Wiederholung von den Studenten erklärt. Die drei gezeigten Ansätze dieser Endzeit-Szenarien könnten unterschiedlicher nicht ausfallen, und so verfolgt man die Geschichte mit ihren überraschenden Wendungen neugierig und gespannt. Auf eine Auflösung warten der Zuschauer allerdings, wie meist in philosophischen Fragen, dennoch vergebens.
Selten wurde Philosophie so anschaulich und gleichzeitig spannend präsentiert wie in "The Philosophers - Wer überlebt?". Die jungen Darsteller überzeugen in ihren Rollen, und das kluge Drehbuch gibt interessante Einblicke in die menschliche Psyche unter Extrembedingungen, regt zum Denken über die eigenen Werte- und Moralvorstellungen an und lässt die Zuschauer auch nach Tagen nicht los.
Wer einen anspruchsvollen Science-Fiction Film fernab überbordender visueller Effekte, Action-Getöse und Superhelden sucht, wird sich 103 Minuten lang an "The Philosophers - Wer überlebt?" erfreuen.
USA 2013, 103 Minuten
mit James D'Arcy, Bonnie Wright, Sophie Lowe