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Was das Herz begehrt

Die besten Rollen, die Jack Nicholson je gespielt hat, waren die, in denen er sich selbst spielt. So war es bei "Shining", auf jeden Fall aber bei "Besser geht's nicht", für dessen Darstellung des neurotischen Melvin Udall er den "Golden Globe" und den "Oscar" gewann, oder jetzt bei "Was das Herz begehrt".
In seinem neuesten Film spielt Nicholson den gealterten Playboy Harry Sanborn, der sich ausschließlich mit jungen Frauen umgibt. Nach einem Herzinfarkt ist er für einige Tage nicht reisefähig und muss im Haus der Mutter seiner jüngsten Eroberung, einer reifen Frau jenseits der 40, das Bett hüten. Zum ersten Mal nimmt er sich Zeit, um sich mit dem Älterwerden und reifen Frauen auseinander zu setzen, und irgendwie findet er Gefallen an dem, was er erfährt. Der Film steht und fällt mit Jack Nicholson, fast könnte man meinen, er wäre um Jack herum gebaut worden, was die wunderbare Diane Keaton zu Unrecht etwas farblos erscheinen läßt.
Die DVD ist sehr vorsichtig mit etwas Bonus-Material ausgestattet. So findet sich auf der Scheibe ein Audio-Kommentar mit Regisseurin und ihren Hauptdarstellern, ein 'Making Of' zum Film sowie ein Karaoke-Part von Jack Nicholson, der zum Abspann des Films eine eher eigenwillige Version von "La vie en rose" zum Besten gibt. Zusammen mit Aktrice Amanda Peet darf dann noch das Haus in den Hamptons besichtigt werden, in dem der Film gedreht wurde. In bestem Dolby Digital 5.1 kann zwischen der englischen Originalfassung entweder die deutsche oder die spanische Synchronfassung gewählt werden.
Insgesamt betrachtet kann "Was das Herz begehrt" nur Jack Nicholson-Fans und Fans seichter und schnulziger Unterhaltung ans Herz gelegt werden.

Pascal May