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Gregorian - Masters Of Chant Chapter IV

In 1990 hat Michael Cretu mit seiner Sythetic-Combo "ENIGMA" Mönchsgesänge salonfähig gemacht, seit dem sind sie kaum noch aus den Charts wegzudenken. CDs, auf denen in irgendeiner Form etwas von gregorianischen Gesängen drauf stand, verkauften sich wie geschnitten Brot.
Nun ist ein neues Kloster-Werk auf CD gebannt worden, doch mutet dieses Album doch recht seltsam an: "Gregorian - Masters Of Chant" wartet auf der vierten CD mit Pop-Songs im Mönchsgewand auf.
Songs wie Robbie Williams' "Angel", "Imagine" von John Lennon oder "Maid Of Orleans" von OMD klingen recht düster, sind mehr als gewöhnungsbedürftig und eignen sich auf keinen Fall für den leichten Hörgenuß zwischendurch. Teilweise in der Interpretation gelungen klingen die Songs jedoch ab und zu wie eingesungen durch den Männergesangsverein Westfalen-Lippe. Der absolute Kracher ist jedoch die gregorianische Umsetzung des Pink Floyd-Songs "High Hopes", der eher nach Anti-Depressions-Therapie für suizidgefährdete Mönche klingt.
Wem etwas an den grandiosen Pop-Songs liegt, die auf diesem Album verwurstet wurden, der sollte besser die Finger von dieser Scheibe lassen. Hardcore-Fans gregorianischer Klänge werden die CD wie auch ihre Vorgänger lieben und können mittels der mitgelieferten Songtexte mitmurmeln.

Pascal May