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Lucius - Wildewoman

Der amerikanische Kult-Talk-Show Host Conan O'Brien findet sie einfach nur fantastisch. Das Musik-Blatt "Rolling Stone" beschreibt sie als beste Band, die man noch nicht gehört hat. Jung und hip sind sie allemal, und passen nicht wirklich in eine Schublade, weder musikalisch noch stylisch. Die Rede ist von der Newcomer-Band Lucius.

Zwei Sängerinnen und drei Musiker zaubern mit ihren Stimmen und Instrumenten geniale und unverwechselbare Songs, die beim ersten Hören mitunter etwas befremden mögen, aber spätestens beim zweiten Mal den Hörer fesseln. Ebenso wie die Musik sticht aber auch die Erscheinung der Bandmitglieder ins Auge, vor allem die der beiden Sängerinnen Jess Wolfe und Holly Laessig. Was neben der versuchten Zwillingshaftigkeit im Aussehen vor allem auffällt ist der Unisono-Gesang der beiden Sängerinnen, was die ansteckenden Songs zu einem besonderen Erlebnis macht. Die beiden "Zwillingsschwestern" haben übrigens fast alle Songs des Debut-Albums "Wildewoman" selbst geschrieben.
Doch auch die drei Musiker der Band, Andrew Burri, Peter Lalish, und Dan Molad, stehen den Mädels in nichts nach, kommen stylisch und hochmusikalisch daher, und entlocken den zahlreich gespielten Instrumenten ganz neue Töne.

Unter den elf Songs der Erstlings-Scheibe macht insbesondere der Track "Turn It Around", der sehr etwas nach "Florence and the Machine" klingt, besonders Laune und geht richtig ab, doch auch "Tempest", "Don't Just Sit There" oder "Hey, Doreen" klingen recht charttauglich und sind alle drei sehr eingängig. Andere Songs spielen mit Genres, zum Beispiel der Titeltrack "Wildewoman" ganz im Country & Western Stil. Deutlich expirementeller geht es bei "Nothing Ordinary", dem über sechsminütigen Song "Monsters" oder "How Loud Your Heart Gets" zu.

Das Erstlings-Werk von Lucius, "Wildewoman", ist keine einfache Kost und es dauert eine Weile, bis man sich in den Sound verliebt, doch haben die Nachwuchs-Musiker aus Brooklyn eine zweite und auch eine dritte Hör-Chance verdient. Ist man aber dort angekommen, wird es schwer, die CD wieder vom Player zu trennen und den Dauerbetrieb auszuschalten.

Mit Lucius ist auf jeden Fall zu rechnen! Bleibt zu hoffen, dass es noch viele Nachfolge-Alben geben wird.

Pascal May