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Sheryl Crow - Wildflower

1994 mischte sie die Musik-Welt auf, als sie mit ihrem "All I Wanna Do" die Charts weltweit stürmte. Danach folgte der Ritterschlag für einen Sänger, als sie den Titelsong zum James Bond-Film "Tomorrow Never Dies" performen durfte. Sheryl Crow war im übrigen die erste Musikerin in der Geschichte der Bond-Filme, die im Vorspann zu sehen war. Ihre Karriere stand unter einem guten Stern und war kaum noch aufzuhalten. Elf Jahre nach ihrem ersten Hit, über 25 Millionen verkaufte Platten später und schön wie nie präsentiert sie ihr neues Album mit Themen, "die eine Vierzigjährige wirklich interessieren", wie sie betont. Schon nach den ersten Tönen des sehnsüchtigen Eröffnungs-Tracks "I Know Why" wird dem Hörer klar, dass es sich bei Crows neuem Album "Wildflower" um eine Platte handelt, auf der die neunfache Grammy-Gewinnerin eine gänzlich neue Richtung eingeschlagen hat.Drei Jahre hatte sie sich Zeit genommen, um das Leben zu genießen und ihre Eindrücke in neue Songs zu verpacken. Mit fertigen Songs in der Tasche ging es dann ins Studio, in dem sie ganz entspannt - mit viel Zeit zwischen den Recording-Sessions - ihr neues Album aufnehmen konnte. Für Sheryl Crow eine ganz neue Erfahrung, denn die Songs für ihre vorherigen Platten entstanden zumeist erst in der hektischen Atmosphäre der Studio-Aufnahmen.
Die mit Platin-Auszeichnungen überhäufte Ausnahmesängerin, die noch "echte" Musik macht und alle ihre Songs selbst schreibt, überzeugt auch mit diesem Album wieder Fans wie Kritiker. Die entspannte Atmosphäre bei der Entstehung dieses Albums läßt sich förmlich spüren, die Streicher-Arrangements verleiten zum Träumen und machen das Hörerlebnis nur noch intensiver.
Die erste Single-Auskopplung "Good Is Good" ist sehr eingängig, "Light In Your Eyes" ist ihre Hommage an ihr Idol George Harrison, dessen Tod sie stark getroffen hatte. Musik und Texte zu "Lifetimes" und "Letter To God" gehen direkt unter die Haut und mitten ins Herz. Insgesamt hat Sheryl Crow mit "Wildflower" ein wirklich erwachsenes, ausgereiftes und in sich stimmiges Album aufgenommen, das zwar eine neue musikalische Seite der ehemaligen Musiklehrerin aufzeigt, die ihr jedoch breiten Zuspruch und mit Sicherheit noch zahlreiche Auszeichnungen einbringen wird. Ein perfektes Album, das in keiner Plattensammlung fehlen darf.

Pascal May