Coopers Chase ist wohl bekannt und hat sich seinen Namen als eine der luxuriösen Seniorenresidenzen gemacht. Diese wird nun das neue Zuhause der fast achtzigjährigen ehemaligen Krankenschwester Joyce. Dort lernt sie relativ schnell Elisabeth, Ron und Ibrahim kennen. Elisabeth war früher Geheimagentin, und ist somit sehr erfahren in allen Mordermittlungen. Ron war als sehr bekannter Gewerkschaftsführer tätig, und Ibrahim als Psychiater. Diese drei sind fester Bestandteil des Clubs, der sich immer donnerstags trifft, daraus resultiert auch deren Name. Sie kommen zusammen, um ungelöste Kriminalfälle zu beleuchten und bestensfalls zu lösen. Auch Penny gehörte dem Club an. Elisabeth und Penny haben den Club gegründet, aber Penny geht es nicht mehr so gut, und somit ist sie mittlerweile im Pflegeheim in Willows untergebracht.
Joyce ist ziemlich nervös, als sie sich das erste Mal zu diesem Donnerstagstreff traut, aber sie fühlt sich dort sofort sehr wohl und es scheint, als hätten die drei nur auf eine Neubesetzung für die erkrankte Penny gewartet. Elisabeth hat aus ihrer früheren Arbeitswelt einfach sämtliche alte und nicht aufgelöste Akten in Mordfällen mit nach Coopers Chase genommen. Penny und sie wollten, dass auch jeder Täter gefasst wird und nicht vollkommen ungestraft für seine Taten davonkommt. Bisher machte es ihnen einfach einen Heidenspaß, sich solcher Fälle anzunehmen und dann möglichst alle aufzuklären. Als neueste Aufgabe breitet Elisabeth heute Autopsie- Aufnahmen von einem Mädchen aus, das nach Elisabeths Meinung von dessen Freund umgebracht wurde. Leider konnte dieser damals aus Pennys Streifenwagen flüchten und ist seitdem nie mehr gesichtet worden. Auch der Donnerstagsclub wird den Mörder des Mädchens wohl nicht mehr überführen können, um ihn zu einer gerechten Strafe durch das Gericht zu verurteilen, dies ist ihnen allen klar. Doch da passiert ein Mord direkt vor der Haustür des Heimes, was für den Donnerstagsmordclub äußerst interessant ist, und selbstverständlich wollen die vier Senioren diesen aktuellen Mord aufklären. Trotz ihres Alters sind sie mit genügend Scharfsinn und Witz ausgestattet, um selbst die Polizei zum Staunen zu bringen.
Richard Osman ist Fernsehmoderator, Produzent und seit Neuestem auch Autor. Die Idee für seinen Krimi kam ihm, als er eine Verwandte in einem noblen Seniorenheim besuchte, und ihm das Schlimmste zustieß, was einem modernen Menschen widerfahren kann: Er hatte keinen Handyempfang. Wer denkt da nicht sofort an Mord und Totschlag? „Der Donnerstagsmordclub“ ist sein erster Roman.
Da ist dem Autor mit seinem Erstlingswerk gleich schon ein richtiger Knaller gelungen! Vor allem die Idee, dass Senioren in einem Heim ermitteln, ist einfach toll! Scharfsinn und Witz fehlen dem Kriminalroman wirklich nicht, und die Geschichte hat auch ihre traurigen Momente und Zeiten. Dies entsteht vor allem durch die vielen Einblicke in die jeweiligen Leben der einzelnen Personen, und auch hier ist so mancher Überraschungsmoment inklusive. In recht kurzen Kapiteln wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven und in mehreren Zeitebenen erzählt. In meinen Augen ein absolut gelungenes Werk, bewegende Story, herrliche Charaktere, feinsinnig inszeniert, berührend und perfekt mit einem von Seite zu Seite sich aufbauenden Spannungsbogen erzählt. Dieser Erzähl-Mix, vor allem aber der typisch britische Humor haben mich prächtig unterhalten. Daher bin ich schon auf das zweite Werk des Autors überaus gespannt.
464 Seiten, List Hardcover Verlag, 15,99 Euro