
Bella ist eine nicht sehr erfolgreiche und introvertierte Künstlerin, die seit ein paar Monaten in einem Museum arbeitet, um eine Ausstellung zum Thema „Landschaft und ihre Wirkung“ vorzubereiten. Mirko, der Leiter des Museums, macht ihr stets Avancen und als sie diesen nicht so nachkommt, wie er es sich wünscht, kündigt er die Zusammenarbeit mit Bella auf. Bella ist indessen ganz aus dem Häuschen, denn sie hat ein Schreiben von einem Notar bekommen, in dem ihr mitgeteilt wird, dass sie von ihrem Vater ein Schloss geerbt hat. Obwohl ihr Vater tot ist, seit Bella vier Jahre alt ist. Er soll auf seinen Reisen verstorben sein. So hat es ihre Mutter immer erzählt. Sie ist neugierig, und fährt zu diesem Schloss, das sehr imposant aussieht und trifft dort auf den Notar Röwekamp. Er spricht sie mit Frau Isabel von Böhler an, aber Bella heißt richtig Isabel Schmidt.
Dann trifft sie auf ihre Schwester, und diese stellt sich als Isabel von Böhler vor. Bella wusste nichts von einer Schwester und ist daher umso erstaunter. Isabel von Böhler hat ihren Vater seit ihrem vierzehnten Lebensjahr nicht mehr gesehen.
Herr Röwekamp eröffnet das Testament, in dem der Vater dem langjährigen Hausmeister, Förster und Gärtner Philip März (übrigens ein hübscher Kerl) das Gesindehaus vermacht. Weiter müssen sich die Erben verpflichten, Frau Thea von Böhler auf ihrem verbleibenden Lebensweg zu begleiten und ihr lebenslanges Wohnrecht im Schloss zu gewähren. Wird gegen diese Auflage verstoßen, geht das gesamte Erbe auf Frau Thea von Böhler über. Die Schwestern Isabel und Isabel vermacht er zu gleichen Teilen Schloss Falkenried und insgesamt 15 Hektar Grundbesitz.
Isa (Isabel von Böhler) und Bella (Isabel Schmidt) kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Für Bella ist es die Gelegenheit, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen! Daher zieht sie mit ihren wenigen Habseligkeiten in den nächsten Tagen ins Schloss, vor allem aber mit ihren Malutensilien. Sie bezieht einen abgetrennten Bereich im Schloss. Thea von Böhler zeigt ihr aber schon einmal, wie sie sich den gemeinsamen Alltag vorstellt. Isa muss sich um das Essen, also die Zubereitung und auch die Einkäufe kümmern. Das wird für Isa sehr schwierig, denn Kochen kann sie gar nicht. Auf was hat sie sich da nur eingelassen!?
Isa will nicht ins Schloss ziehen, denn sie hat ein wunderbares Leben mit ihrem Mann Daniel und ihrer pubertären Tochter Liv. Isa organisiert gerne Schulfeiern und ist auch für deren Ablauf zuständig. Liv lebt ihr eigenes Leben, denn die Mama ist nur peinlich. Doch dann gerät Isas Leben total aus den Fugen, sie sieht ihren Mann Daniel mit einer anderen Frau in inniger Umarmung und dann küsst er sie auch noch!
Isa packt ihre Sachen, zerrt ihre Tochter Liv ins Auto und fährt raus aufs Land zu Schloss Falkenried. Liv will da überhaupt nicht hin, aber was bleibt ihr übrig? Nun müssen sich vier Personen unter einem Dach einig werden und versuchen irgendwie miteinander auszukommen. Das Leben dort ist jedoch sehr schwierig, denn keiner hat ein eigenes Einkommen und so ein Schloss ist sehr kostenintensiv. Isa und Bella versuchen daher mit eigenen Ideen das Haushaltsbudget aufzubessern, denn die Konten von Bella wurden gesperrt und Isa hatte noch nie viel Geld. Es erweist sich alles sehr chaotisch als Bella versucht, eine Vernissage zu veranstalten, um vielleicht ihre Bilder zu verkaufen und Isa organisiert Firmenfeiern im Schloss, die alle aus dem Ruder laufen. Und dann ist da noch Thea, die ja auch ihre Ansprüche hat und sehr schwierig ist, vor allem, als dann noch ihr Papagei verschwindet.
Und dann ist da noch Philipp, der die Welt der zwei Schwestern ganz schön durcheinanderbringt!
Es ist also einiges los auf Schloss Falkenried! Ob ein Zusammenleben aller klappt und sie das Schloss im Sinne ihres Vaters erhalten können?
Das Autorinnen-Duo Fritzi Teichert, bestehend aus Friederike Grauf und Mina Teichert, schreiben bestechende Gute-Laune-Romane ganz nach dem Motto: heiter bis wolkig mit Aussicht auf Happy End. Die mitten aus dem Alltag gegriffenen Geschichten erzählen vom Wachsen und Lieben, von Irrungen und Wirrungen und verführen zum Träumen.
Der Roman um die neu gefundenen Halb-Schwestern Bella und Isa hat mich gleich in eine schöne Winterlandschaft mit ihren großen Wäldern und mittendrin das imposante Schloss entführt. Vor allem finde ich sehr schön zu lesen, wie die zwei unterschiedlichen Schwestern, von der jede so ihre Eigenheiten und Probleme hat, miteinander mit ihrer neuen Situation umgehen und was sie daraus machen in ihrem neuen Zuhause. Dann kommt noch die schrullige alte Thea ins Spiel, die auch so ihre Forderungen hat und dann auch noch Philipp, der Gärtner und Hausmeister, der die Welt vor allem von Bella ordentlich durcheinander bringt. Ich habe es sehr genossen zu lesen, was den Frauen alles passiert und wie sie versuchen, das Schloss zu erhalten und dabei auch versuchen, gut miteinander auszukommen. Die sehr unterschiedlichen Charaktere werden in dem Buch sehr gut beschrieben, dass es jedem Leser von vornherein klar sein muss, dass es da leicht zu Problemen kommen kann. Ich habe es amüsant gefunden, was ihnen alles so passiert, vor allem, wie sie versuchen, Geld aufzutreiben.
„Der Duft von Raureif“ ist eine rundum sehr schöne Geschichte, die sehr gut in die Weihnachtszeit passt und ich jedem Leser von aufregenden, spannenden, aber auch romantischen Geschichten nur empfehlen kann! Auch ein schönes Weihnachtsgeschenk für liebe Menschen.
544 Seiten, dtv Verlag, Taschenbuch, 14 Euro.
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