Wir befinden uns erneut auf Doggerland, einer Inselgruppe in der Nordsee zwischen Großbritannien und Dänemark, die eigentlich längst untergegangen ist. Doch für diese Krimi-Reihe ist Doggerland wieder aufgetaucht.
In der Hauptstadt Dunker gibt es, wie auch in anderen Teilen der Inseln, eine ausgeprägte Pub-Szene. Nach Jahren in den USA und Frankreich kehrt die Musikerin Luna, gerade als der Sommer Einzug in Doggerland gehalten hat, zurück in ihre alte Heimat, um ein neues Album aufzunehmen. Am Ende ihrer erfolgreichen Arbeit im Tonstudio verschwindet die Sängerin auf einer sich anschließenden Party spurlos. Ist ihr etwas zugestoßen oder hat sie einfach die Insel wieder heimlich verlassen? Hat ihr Verschwinden gar etwas mit der Überfallserie auf Frauen zu tun, bei denen diese scheinbar willkürlich überfallen und schwer misshandelt wurden? Oder liegt bei Luna gar kein Verbrechen vor, und sie hat sich einfach nur spontan eine Auszeit genommen? Das wäre nicht das erste Mal, wie ihr Ex-Mann aussagt und Kommissarin Karen Eiken Hornby verschwendet mit der Suche nach ihr nur ihre Zeit? Unter Ausschluss der Öffentlichkeit soll die Kommissarin die Ermittlungen leiten. Je mehr die Medien davon Wind bekommen, umso größer wird die Gefahr für die Künstlerin, im Falle eines nicht freiwilligen Verschwindens, lebend oder überhaupt gefunden zu werden. Niemand weiß allerdings, dass Karen, geplagt von Eifersucht, auch ihren eigenen Freund Leo im Verdacht hat, eine Affäre mit Luna zu haben. Was und wie viel weiß Leo über Lunas Verschwinden?
Maria Adolfsson, geboren und aufgewachsen in Stockholm, arbeitete seit vielen Jahren als Pressesprecherin für verschiedene Unternehmen. Das Buch „Doggerland. Fester Grund“ ist ihr dritter Krimi um die Kommissarin Karen Eiken Hornby, die auf der fiktiven Inselgruppe Doggerland spielt.
In ihrem dritten Krimi um die Kommissarin Karen Eiken Hornsby hat die Autorin noch einmal mächtig an Fahrt aufgenommen, und den inzwischen vertrauten Handlungsort für einen abwechslungsreichen und höchst spannungsgeladenen Kriminalroman genutzt. Dieses Mal gilt es gleich drei „Baustellen“ erfolgreich zu bearbeiten. Sowohl das Verschwinden der Künstlerin Luna, eine unheimliche Überfallserie mit Todesfolge junger Frauen sowie ein Krach in ihrem privaten Bereich beschäftigen Karen, und so baut sich auch ein dreifacher Spannungsbogen dieser Story auf.
Maria Adolffson versteht es, klug zwischen den drei Handlungssträngen hin und her zu springen, um dann so nach und nach jeweils immer ein kleines Stück der Geschichte mehr preiszugeben. So bleibt der Leser mehr als gespannt an dem Buch und das Puzzle fügt sich zunehmend logisch zusammen.
Auch im letzten Teil dieser Trilogie hat die Idee, einen Krimi auf einer längst versunkenen Inselgruppe spielen zu lassen, seinen Charme absolut nicht verloren, auch wenn dies in Band drei nicht der Schwerpunkt der Erzählung ist. Wer alle drei Teile gelesen hat, ist nun fast schon daheim auf der Insel, und mit den Charakteren und Begebenheiten sehr vertraut. Die Geschichte ist zwar in sich abgeschlossen, doch rate ich sehr dazu, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da doch einige Hintergrundinformationen aufeinander aufbauen und zum besseren Verständnis und größeren Lesevergnügen beitragen.
In meinen Augen ist dies der stärkste der drei Fälle und irgendwie ist es schade, dass nun damit Schluss sein soll. Oder doch nicht?
Zusammenfassend kann ich „Doggerland - Fester Grund“ uneingeschränkt empfehlen, sowohl für Schwedenkrimifans wie auch eine Leserschaft, die mit einer fiktiven Örtlichkeit kein Problem hat und sich über eine spannende Handlung freut.
400 Seiten, Ullstein Paperback Verlag, 16,99 Euro