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Im Wald

Kommissar Oliver Bodenstein wird mitten in der Nacht in die Waldsiedlung seines Heimatortes Ruppertshain gerufen, denn dort ist ein Wohnwagen abgebrannt und man hat eine verkohlte Leiche darin gefunden. Der Polizist musste seine Tochter mitnehmen, weil seine Ex-Frau wieder mal in der ganzen Welt unterwegs ist. Es sind nicht viele Zeugen da, außer der Schwester der Besitzerin dieses Wohnwagencamps, aber sie kann gerade nicht viel dazu beitragen, weil sie angetrunken ist. Es kommen nun auch die anderen Kollegen vom Kommissariat dazu, wie seine geschätzte Kollegin Pia Sander und Tariq Omari. Die Spezialisten der Spurensicherung stellen fest, dass es sich um eine männliche Leiche handeln muss. Nach einigen Recherchen kommen sie dahinter, dass Rosemarie Herold die Besitzerin des Wohnwagens ist. Bei ihren Erkundigungen rund um die Waldsiedlung stoßen sie auf Pauline Reichenbach, die für den Naturschutzbund unterwegs ist und auch Kameras aufstellt. Bei der Auswertung der Aufnahmen können die Polizisten sogar unscharf erkennen, dass da jemand durch den Wald gestreift ist. Sie besuchen nun Rosi Herold, die in einem Sanatorium lebt, weil sie nicht mehr lange zu leben hat. Sie bestätigt in einem Gespräch, dass es sich bei dem Toten unter Umständen um Clemens, ihren Sohn, handeln könnte. Sie kann sich aber nicht erklären, wer es auf Clemens abgesehen haben könnte. Oliver Bodenstein ist zwar in Ruppertshain aufgewachsen, hat aber mit den Leuten von dort nicht viel zu tun gehabt. Als er im Dorf dem Pfarrer begegnet, ist dieser ganz aufgeregt, und er will ihn in den nächsten Tagen aufsuchen, weil er ihm etwas Dringendes mitteilen muss. Einige Tage später wird Rosi tot auf der Terrasse aufgefunden, nach näheren Untersuchungen wurde sie erdrosselt. Oliver glaubt immer mehr, dass ein Zusammenhang besteht zwischen dem Verschwinden des elfjährigen Aussiedlerkinds Artur vor zweiundvierzig Jahren und den dubiosen Mordfällen. Oliver und Artur waren damals beste Freunde, dies hat aber seinen anderen Freunden von damals nicht gefallen. Oliver gibt sich noch immer die Schuld, dass er damals nicht besser auf Artur aufgepasst hat. Mit Artur ist auch dessen zahmer Fuchs, Maxi, verschwunden. Als dann auch noch der Pfarrer in der Sakristei aufgehängt aufgefunden und Pauline Reichenbach schwer verletzt wird, ist sich Oliver sicher, dass das Verschwinden von Artur mit den jetzigen Mordfällen zu tun hat. Er will endlich die Wahrheit ans Licht und die Freunde von damals zum Reden bringen.

Die national wie international ausgezeichnete und gefeierte Autorin Nele Neuhaus wurde in Münster/Westfalen geboren. Sie lebt seit ihrer Kindheit im Taunus und schreibt bereits ebenso lange. Ihre Bücher spielen im Taunus, weil sie sich, wie sie mehrfach in Interviews erklärt hat, dort auskennt und nichts durcheinander bringen kann. Mit „Schneewittchen“, ihrem Roman aus dem Jahr 2010, schaffte sie den großen Durchbruch. Seit dem gehört sie zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen Deutschlands. Auch im Bereich der Pferde- und Jugendbücher kennt man die Autorin unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg. Ihre Taunus-Krimis, von denen einige bereits verfilmt wurden, haben allein in Deutschland eine Gesamtauflage von 3,5 Millionen Exemplaren, ihre Krimis erscheinen inzwischen in über 20 Ländern.

Mit „Im Wald“ hat Nele Neuhaus wieder einmal bewiesen, dass sie eine Koryphäe im Schreiben von Kriminalromanen ist. Ich war von Anfang an begeistert und auch die persönliche Geschichte, die hinter Oliver Bodenstein steht, hat mir sehr gut gefallen, vor allem, in welche Zwickmühle er gerät. Ich war beim Lesen vollkommen in den Ort und im Wald eingebunden und da kam sogar das Finstere und Düstere einem beim Lesen unheimlich vor. Ich freue mich schon wieder auf den nächsten Kriminalroman von Nele Neuhaus, denn sie ist ein Garant für Krimis mit Hochspannung.

Gudrun Loher
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