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Minus 18 Grad

Kommissar Fabian Risk hat sich heute freigenommen, um seiner Frau bei der Vorbereitung ihrer Ausstellung zu helfen. Währenddessen fährt seine Chefin Astrid Tuvesson, die seit der Trennung von ihrem Mann mit einer Alkoholsucht zu kämpfen hat und daher oftmals nicht zur Arbeit erscheint, los und dann kracht es auf einmal. Ein roter BMW hat ihr den Seitenspiegel abgefahren. Das will sie sich nicht gefallen lassen und fährt dem Raser nach. Sie kann ihn sehr gut verfolgen, doch muss sie mit ansehen, wie er auf den Kai zufährt und im Wasser verschwindet. Alle gehen von einem Selbstmord aus, aber als der Pathologe Einar Greide die Leiche genauer untersucht, stellt er fest, dass der Fahrer einen Alkoholpegel von 2,75 Promille hatte und schon seit zwei Monaten tiefgefroren ist. Kripochefin Astrid Tuvesson kann sich das alles nicht erklären, denn irgendwo muss ja der Fahrer des Wagens abgeblieben sein. Bei dem Toten handelt es sich um den bekannten IT-Spezialisten Peter Brise. Bei ihren Recherchen müssen die Ermittler feststellen, dass Peter Brise vor kurzem erst seine Bank gewechselt hat, und bei der Wohnungsdurchsuchung erscheint ein Immobilienmakler, da auch die Wohnung bereits verkauft wurde. Die Polizisten kommen bei ihren Nachforschungen auf keinen richtigen Nenner. Sie vermuten, dass sich wohl jemand als den Toten ausgegeben hat, um all dies erledigen zu können. Fabian Risk und seine Kollegen stellten fest, dass der Tote seinen Führerschein als verloren gemeldet und daher einen neuen bekommen hatte. So haben sie zumindest eine vage Spur, aber als dann der nächste wohlhabende Tote auftaucht, in dessen Garten drei Leichen aufgefunden werden, kommen die Ermittler dem oder den Tätern immer näher. Kripochefin Tuvesson und ihr Team haben einen Plan, wie sie die oder den Täter entlarven können, aber bis zur endgültigen Aufklärung haben sie noch einige Hürden zu nehmen.
Zeitgleich stoßen die strafversetzte Dunja Hougaard und ihr Kollege Magnus Rawn auf einen Obdachlosen, der ermordet wurde. Die vermeintliche Täterin überwältigt Dunja, aber die kann sich aus Dunjas Fängen reißen und flieht mit deren Dienstwaffe. Dunja kann nicht glauben, dass diese Frau die Mörderin ist, und will selbst Ermittlungen führen. Da Dunja aber früher Probleme mit ihrem obersten Vorgesetzten hatte, wird ihr dies vereitelt. Ihr ist das egal, und so geht sie eben privat auf Tätersuche. Sie wird fündig und sieht auf einer Film-Plattform, dass Jugendliche diesen Mord begangen haben und den Film online eingestellt haben. Die Jugendlichen tragen Masken und amüsieren sich köstlich bei der Aufnahme. Sie kommt diesen Tätern immer näher.

Stefan Ahnhem wurde 1966 als Einzelkind in Stockholm geboren und wuchs in Helsingborg auf. Obwohl er in der Schule Probleme mit dem Lesen und Schreiben hatte, entwickelte er eine lebendige Fantasie. Er war als Drehbuchautor vor allem für die Wallander-Verfilmungen zuständig.
Seine Krimi-Debüt hatte er mit dem Reihenauftakt „Und morgen du“ rund um den Ermittler Fabian Risk und brachte es auf die internationalen Bestsellerlisten. Heute lebt Stefan Ahnhem mit seiner Frau und den drei jüngsten seiner vier Kinder in Stockholm. „Minus 18 Grad“ ist das dritte Buch, nach „Und morgen du“ und "Herzsammler", aus der Fabian-Risk-Reihe.

Der Autor verspricht mit seinem neuen Kriminalroman „Minus 18 Grad“ nicht zu viel, der von Anfang an hoch spannend und mitunter auch ziemlich grausam ist. Dieser Fall für Fabian Risk ist dramatisch bis zum Schluss und wurde nie langatmig, weil man lange nicht wusste, welches Täterbild hinter all den Verbrechen steckt. Es ist zwar kein Buch für Heimatkrimi-Leser, aber für eingefleischte Krimileser und Thriller-Liebhaber der ideale Schmöker. Ich freue mich schon auf den nächsten Krimifall von Stefan Ahnhem!

Gudrun Loher
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