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Stigma

Mordermittlerin Jagoda Milosevic, genannt Milo, und ihr Kollege Vincent Frey werden zu einem Fundort einer Männerleiche gerufen. Der Tote wurde von einem jungen Pärchen im Stadtpark gefunden. Der tote Jogger hat eine Plastiktüte über dem Kopf und es wurden ihm die Augen ausgestochen. In der Jackentasche des Toten finden sie einen Wohnungsschlüssel und daraufhin fahren sie zu seiner Wohnung in einer sehr schicken Wohngegend in Hamburg. Bei der Wohnungsdurchsuchung können sie nichts Persönliches von Michael Schmidt, so heißt der Tote, finden. Es kommt ihnen alles sehr komisch vor, die Ermittler sind sich sicher, dass er etwas zu verbergen hatte. Aber da Samstag ist, machen sie Feierabend und fahren alle nach Hause. Milo zu ihrer Freundin Valerie, wobei auch dies noch ein Geheimnis ist, denn sie hat es noch niemandem erzählt, dass sie mit einer Frau zusammenlebt. Am Sonntag wird Milo unruhig und fährt zur Pathologie, um mehr über den Tod von Michael Schmidt in Erfahrung zu bringen. Sie ist erstaunt als ihr Kollege Vincent auch schon da ist. Jedoch hilft ihnen das auch nicht sehr viel weiter, was sie über den genauen Todesumstand „Ersticken“ erfahren. Am nächsten Tag fahren sie dann zum Arbeitsplatz des Toten, aber auch das ist nicht sehr hilfreich.
Schmidt war ein netter Kollege, aber mehr können sie auch nicht erfahren. Jedoch, eine Kollegin druckst herum, woraufhin Milo und Vincent mit ihr in ein kleines Café gehen, wo sie erzählt, dass sie bei einer Firmenfeier, wo reichlich Alkohol floss, von Michael Schmidt unsanft in eine Ecke gedrückt und bedrängt wurde. Die beiden Ermittler ahnen nun, dass Schmidt definitiv etwas zu verbergen hat und sehen sich in seiner Wohnung noch einmal genauer, wo sie fündig werden. Sie finden im Bad in einem Versteck verschiedene Videokassetten. Der Anblick der Aufnahmen auf den Videos lässt sie erschaudern und sie erahnen, womit sie es zu tun haben.
Am nächsten Tag werden sie frühmorgens zu einer anderen Leiche gerufen, dessen Kopf ebenfalls mit einer Plastiktüte und mit einem Kabelbinder umschlossen war, sowie wurden dem Opfer die Ohren abgeschnitten. Der Tote ist Kai Nowak, der regelmäßig in der Gegend um St. Pauli am Straßenstrich unterwegs war. Bei ihren Recherchen stellen Milo und Vincent fest, dass der Tote kein Unschuldslamm war, denn er wurde schon wegen häuslicher Gewalt angezeigt. Die beiden Ermittler vermuten, dass es einen Zusammenhang der Morde wegen sexueller Gewalt und Vergewaltigung geben könnte. Ein Zeuge des Mordes behauptet, dass Frauen um den Toten tanzten. Ob auch Frauen die Männer ermordet haben könnten, aus Rache? Milo und Vincent ermitteln in beide Richtungen und wenden sich dabei auch an Selbsthilfegruppen für vergewaltigte Frauen.
Diese Spuren bringen sie dem Mörder schon näher, vor allem, als auch noch Milo in eine gefährliche Lage kommt.

Lea Adam ist das Pseudonym der beiden Autorinnen Lisa Bitzer und Regina Denk.
Lisa Bitzer wuchs in der beschaulichen südpfälzischen Provinz von Landau an der Pfalz auf und studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim. Als Diplom-Arbeit produzierte sie ein Hörspiel und fing dann beim Audiobuch-Verlag Freiburg an. Eher unfreiwillig wurde sie selbständig und musste auch wieder bei ihren Eltern einziehen, bis sie genügend Geld für eine Wohnung hatte. Ganz zufällig kam sie zum Schreiben, wurde von einem Verlag angenommen und hat mehrere Bücher unter einem Pseudonym veröffentlicht.
Sie lebte lange in Hamburg und seit 2021 in Deutschland und Schweden.
Regina Denk wurde im niederbayerischen Dörfchen Tann geboren und ist dort aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte sie in München Literaturwissenschaften und Anglistik. Sie lebte einige Zeit in London und Auckland. Neben ihrer Arbeit als Programmleitung bei verschiedenen Verlagen, hat sie mit ihrer Schwester ein Kochbuch veröffentlicht. Ihr eigene Leidenschaft ist aber die Belletristik. Sie hat auch Geschichten unter dem Pseudonym Fanny König veröffentlicht.
"Stigma" ist ihr erster gemeinsamer Thriller.

Bei dem Thriller „Stigma“ geht es ja schon von Beginn an grausam und auch sehr spannend los, vor allem wie die Toten aufgefunden wurden. Es war anfangs nicht erkennbar, in welche Richtung die Suche nach dem Mörder geht und die unverhofften Wendungen und verschiedenen Ereignisse waren dann schon sehr interessant zu lesen. Ich war sofort gefesselt von dieser überaus spannend geschriebenen Geschichte, vor allem, da sie von zwei Frauen verfasst wurde. Ich freue mich daher schon auf weitere Thriller der beiden Autorinnen, die sicherlich auch wieder im Thriller-Allerlei herausragen und überaus spannend sein werden. Darüber hinaus ein starker Auftakt für eine feministische Thriller-Serie!
Eine klare Empfehlung für Genre-Fans, vor allem für hartgesottene Anhänger!

Gudrun Loher
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