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Zimmer 19

Auf der Berlinale wird gerade der Eröffnungsfilm gezeigt, als alle Anwesenden zutiefst erschüttert sind. Der Film zeigt den Mord an einer jungen Frau im Fahrstuhl eines Hotels in der Nähe von Zimmer 19. Erschrocken wenden sich alle ab, als sie diesen Snuff-Film sehen, allen voran der Bürgermeister Dr. Otto Keller. Dieser muss mit Entsetzen feststellen, dass er da gerade seine Tochter gesehen hat, wie sie ermordet wurde. In der Hoffnung, dass es nur gespielt ist, fordert er die Kriminalbeamten auf, dass sie sich sofort auf die Suche nach ihr begeben. Tom Babylon vom LKA wird an den Tatort gerufen. Tom, der immer noch daran hadert, dass vor vielen Jahren seine kleine Schwester spurlos verschwunden ist, aber seiner Frau versprochen hat, die verzweifelte Suche endlich aufzugeben. Er hat nun einen kleinen Sohn, der seine Liebe und Unterstützung braucht.
Nach Durchsicht der Videoaufzeichnungen aus dem Kino sieht er, wie ein kleines Mädchen mit einem älteren Herrn den Saal verlässt und dieses Mädchen sieht seiner verschwunden Schwester Viola sehr ähnlich. Er setzt alles daran, sie zu finden. Währenddessen kommt die Psychologin Sita zu ihrem Ermittlungs-Team dazu. Tom und Sita akzeptieren sich gegenseitig und jeder weiß, dass der andere ein Geheimnis hütet und nicht darüber reden will.

Um bei den Ermittlungen weiterzukommen, suchen sie das Hausboot auf, wo Sinja Keller, die Tote, wohnen soll. Sie finden dort einen Herrn Fleischauer, der sich zwar seltsam benimmt, aber Sinja auch schon lange nicht mehr gesehen haben will.
Die Ereignisse überschlagen sich, als ein weiterer Mord geschieht und noch ein Kind spurlos verschwindet. Die Ermittler versuchen einen Zusammenhang zwischen diesen Personen und den Taten herzustellen und kommen dann auch zu einem Ergebnis.

Zugleich kommen Sita Erinnerungen an ihre schwere Kindheit und ihr traumatisches Erlebnis hoch, welches dann sogar mit dem Fall zu tun hat. Unter größten körperlichen Anstrengungen und mit Hilfe ihres Kollegen Morten kommen sie darauf, was es mit Zimmer 19 auf sich hat und warum alle Beteiligten ein großes Geheimnis hüten und nicht vor allem nicht preisgeben wollen.

Ein Thriller, der von der ersten Seite an gleich sehr dramatisch losgeht, und der mich bis zum Ende gefesselt hat. Vor allem, da ich am Anfang nicht wusste, wohin der Autor mit seinen Lesern hin will und in welche Richtung dieses Buch gehen wird. Der Autor Marc Raabe hat sehr schön aufgezeigt, wie alles zusammenhängen kann, vor allem Dinge, die schon lange zurückliegen.

Ich konnte "Zimmer 19" nicht mehr aus der Hand legen, ich war geflasht bis zum Schluss, und so gespannt, wie der Fall aufgelöst wird.

Ich freue mich schon jetzt auf den dritten Fall von Tom Babylon und Sita Johanns, der das Ende der Trilogie nach „Schlüssel 17“ und „Zimmer 19“ sein soll. Danach darf es aber gerne noch eine weitere Trilogie geben!

Gudrun Loher
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