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The Purge - Die Säuberung

Die USA versinken in Schulden und Gewalt, die Arbeitslosenquote steigt rasant an. Was sich zunächst anhört wie die aktuelle Situation in Nordamerika ist die Ausgangslage von "The Purge - Die Säuberung". Die neuen Gründer-Väter haben in der nahen Zukunft, der Film spielt im Jahr 2031, auch eine Lösung dafür gefunden: straffreie Gewalt-Exzesse.

Die Familie Sandin ist eine ganz normale Durchschnitts-Familie: der Vater verkauft Sicherheitssysteme und verdient damit überdurchschnittlich gut, die Mutter ist zuhause und kümmert sich um Haus und Kinder. Um die Gewaltquote niedrig und die Wirtschaftsleistung hoch zu halten, haben sich die neuen Gründer-Väter, und damit die Regierung, den Purge-Day ausgedacht: an diesem Tag dürfen alle Bürger von 19 Uhr bis 7 Uhr des nächsten Morgens alles tun, was ihnen gut tut, jede Art von Gewalt, einschließlich Mord, ist erlaubt und bleibt straffrei. Mit dieser Methode soll die Seele gereinigt werden, aufgestaute Agression wird so abgebaut, und Morde werden damit patriotisch begangen.
Die Nachbarschaft wünscht sich eine sichere Nacht, und um Punkt 19 Uhr werden die Sicherheitssysteme eingeschaltet. Es dauert nicht lange, bis auf den Monitoren die ersten Ausschreitungen zu beobachten sind, die in Parties beklatscht werden. Als die Gewalt durch einen Eindringling auch ins Haus der Familie Sandin gerät, und ein Ringen um Leben und Tod beginnt, kommen selbst den größten Patrioten die ersten Zweifel, ob diese Säuberungs-Aktion nun doch das Wahre ist. Eines ist jedoch sicher: nach dieser Nacht wird nichts mehr so sein wie früher.

"The Purge - Die Säuberung" kommt auf DVD in der deutschen, englischen, russischen und türkischen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1), auf BluRay gibt es die englische Sprachfassung zusätzlich in DTS HD-Master Audio 5.1. An Extras gibt es eine Trailershow sowie ein Making Of zum Film.

Was als interessante ethische Studie beginnt, wird schnell zu einem wahren Gemetzel, in dem geschossen, gestochen und gestorben wird. Blut spritzt literweise, ein Gefangener wird mit einem Brieföffner gequält, und die maskierten Patrioten töten mit einer höflichen Kaltschnäuzigkeit, die man bisher nur von Michael Hanecke's "Funny Games" kannte. Dieser Darwinismus der Reichen, die sich eine Säuberung leisten können, wird einem aber schnell zuviel. Wie es dieser Streifen geschafft hat, eine FSK-Freigabe ab 16 Jahre zu bekommen, bleibt bis zum Ende ein Rätsel.
Zu Beginn des Films wird mit großer Mühe und Akribie Spannung aufgebaut, doch wenn das Töten beginnt, ist die Luft schnell raus.

Wer mit einem Thriller gerechnet hat, wird von "The Purge - Die Säuberung" eher enttäuscht sein. Splatter-Fans werden sich bestimmt gut unterhalten fühlen. Wir wünschen eine sichere Nacht!

Pascal May
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