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Wer früher stirbt ist länger tot

Filme aus Bayern, dazu noch im bayerischen Dialekt, schienen bisher keinen Reiz auf Kino-Deutschland auszuüben. Doch seit Wochen und Monaten redet ganz Deutschland über diesen Film, zumindest aber ganz Bayern. Marcus H. Rosenmüller hat mit seinem Erstlingswerk "Wer früher stirbt ist länger tot" einen echten Überraschungshit gelandet, den Bayerischen Filmpreis als besten Film gab es gleich noch dazu!
Sebastian hat es nicht leicht in seinem noch sehr jungen Leben. Im beschaulichen Ort Germringen passiert nicht viel, daher kann es nicht schaden, wenn er durch seine Streiche etwas Leben in die Dorfgemeinschaft bringt.
Zufällig erfährt er, dass seine Mutter nicht, wie immer behauptet wurde, bei einem Unfalls ums Leben kam sondern bei seiner Geburt. Von Schuldgefühlen geplagt versucht er, seine Sünden rein zu waschen. Da das recht schwierig zu sein scheint, versucht er am besten unsterblich zu werden, denn nur so kann er dem Fegefeuer, das ihm ob seiner Schandtaten blüht, entgehen. Seine wichtigste Wiedergutmachung besteht allerdings darin, eine Frau für seinen Vater, den Grantlerwirt, zu finden. Er folgt gut gemeinten Ratschlägen des Stammtisches wie auch "himmlischen Zeichen" seiner Mutter, befragt den örtlichen "Schamanen" und stellt selbst Experimente mit diversen Tieren an. Doch wie schon zu erwarten ist, kommt alles ganz anders.
"Wer früher stirbt ist länger tot" ist eine herrliche rabenschwarze Komödie um das Leben und den Tod, herrlich geschrieben und inszeniert und in schönstem bayerisch dargestellt.
Die Silberscheibe bietet neben dem Film (Dolby Digital 2.0 und 5.1), der auch in einer Hörfilm-Fassung vorliegt, mit einem Blick hinter die Kulissen, Interviews mit den Darstellern und den Filmemachern, einem Making of der Spezialeffekte sowie nicht verwendeten Szenen reichlich Bonus-Material, das keine Wünsche mehr offen läßt.
Auch wenn die bayerische Mundart nicht jedem sofort zugänglich erscheint, sei dieser Film jedem ans Herz gelegt, der mal wieder einen netten DVD-Abend mit einem schönem aus dem Süden der Republik erleben möchte. Und auch der Soundtrack ist unbedingt empfehlenswert!

Pascal May