Ein kniffliger Fall für Rachel Eisenberg. Ihre neue Mandantin, Julia Kellermann, eine mäßig erfolgreiche Filmproduzentin, wird verdächtigt, ihren Ehegatten in die Luft gesprengt zu haben. Ihr Motiv soll Eifersucht gewesen sein, natürlich eines der Toptatmotive seit Beginn der Menschheit.
Julia hatte Streit mit ihrem Partner Eike Sandner, einem reichen Unternehmer. Angeblich soll er eine heimliche Affäre mit einer anderen Frau gehabt haben. Eike selbst war als Frauenheld bekannt. Er hatte seine Finger in vielerlei Geschäften, angefangen vom Reiterhof bis zum Sonnenstudio, die nicht immer seriös waren. Dadurch hatte er nicht nur Freunde, es könnte also durchaus auch eine andere Person hinter dem Attentat stecken. Zum endgültigen Verhängnis wird für Julia, dass Reste des verwendeten Sprengstoffs bei ihr in der Wohnung gefunden werden. Dafür hat sie aber eine äußerst merkwürdige Erklärung. Sie behauptet, dass ein Ex-Soldat namens Boris den Mord begangen und er die Beweise manipuliert haben soll. Doch dieser ist spurlos verschwunden und nicht auffindbar, niemand scheint ihn zu kennen und somit klingt Julias Aussage mehr als an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht existiert dieser gewisse Soldat gar nicht, sondern ist nur in ihrer Fantasie vorhanden. Rachel Eisenberg versucht der Sache auf den Grund zu gehen und Spuren zu finden. Dies ist wahrlich kein leichter Fall für sie.

Der Autor Andreas Föhr wurde 1958 geboren, studierte Jura und hat in München promoviert. Lange war er als Jurist tätig, unter anderem in Nairobi, bevor er sich mit dem Schreiben von Drehbüchern einen Namen gemacht hat. Seine preisgekrönten Kriminalromane um das Ermittlerduo „Wallner & Kreuthner“ sowie seine Anwaltsserie „Eisenberg“ stehen regelmäßig unter den Top fünf auf den Spiegel-Bestsellerlisten. Band 1 dieser neuen Serie um Rachel Eisenberg war wochenlang auf Platz 2 auf der Spiegel-Bestsellerliste. Andreas Föhr lebt bei Wasserburg.

Andreas Föhr hat wiederum einen spannenden und unterhaltsamen Krimi mit vielen interessanten Figuren geschrieben. Kurzweilig, unterhaltsam und angenehm zu lesen mit nicht allzu langen Abschnitten. Ohne großes Blutvergießen geht es hier eher um die reine Ermittlungstätigkeit, und trotzdem gibt es eine kontinuierlich steigende Spannungskurve. Insbesondere muss sich der Leser in einer Tour fragen, ob Julia es wirklich ehrlich meint und die Wahrheit sagt. Klar wurde sie von Sandner gedemütigt, aber wurde sie deshalb gleich zu seiner Mörderin? Andererseits scheint es auch in ihrem beruflichen Umfeld Verbindungen zu geben, denen es zum Vorteil gereichen würde, wenn sie im Gefängnis säße. Die Geschichte ist sehr plausibel und interessant aufgebaut. Schon von den ersten Seiten an will man, als Leser voller Leidenschaft, den vielfältigen Fragen nachgehen, die zum Schluss zu einer Lösung des Falles führen. All diese Ermittlungen und Fragenerklärungen münden in einem grandiosen und überraschenden Finale und belohnen einen in besonderem Maße, dass man das Buch vorher kaum aus der Hand legen mag.

“Eifersucht“ ist der zweite Fall der Eisenberg-Reihe. In diesem zweiten Teil rund um die Anwältin Rachel Eisenberg ist es zwar nicht zwingend erforderlich, den ersten Band gelesen zu haben, dennoch empfehle ich es zu tun, da im zweiten Band doch wichtige Details des Vorgängerbandes verraten werden.

Wer eine vielschichtig gestaltete, spannende Leseunterhaltung sucht, welche auch den Leser lange Zeit im Dunkeln tappen lässt, der ist hier absolut richtig. Ich habe es genossen und freue mich schon auf neue Fälle mit Rachel Eisenberg!