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Wolfsschlucht

Im Landkreis Miesbach ist außer einem Wolf im Bereich nicht viel los, als auf einmal innerhalb einer Woche ein Vermisstenfall und ein Leichenfund die Welt um Kommissar Wallner und sein Team verändert. Florian Scheffler, der Bestatter, ist unter mysteriösen Umständen in der Mangfall ums Leben gekommen. Der Leichenwagen mit der Leiche wird kurz hinter einer Staustufe aus dem Fluss geborgen. Ebenfalls sorgt in der berühmten Wolfsschlucht der Fund eines weiteren Wagens für Aufruhr: Ein von einem Maibaum aufgespießter PKW ist doch seltsam. Dieses Fahrzeug ist für Kommissar Wallner ein erster Hinweis im Falle der vermissten Bianca Stein. Ansonsten fehlt jede Spur von ihr. Da die Wolfsschlucht steil und gefährlich ist, streckenweise recht unzugänglich und bei Regen absolut lebensgefährlich, ist er sich nicht sicher, ob eine großangelegte Suchaktion Sinn macht. Gibt es vielleicht sogar eine Verbindung in diesen zwei Fällen? Es ist wie das Stochern im Nebel und je weiter die Ermittlungen fortschreiten, umso verwirrender und verworrener wird die ganze Sache. Daran hat auch Polizeiobermeister Kreuthner mit seinen waghalsigen Kapriolen seinen Anteil.

Andreas Föhr, geboren 1958 verfasst als gelernter Jurist seit 1991 erfolgreiche Drehbücher für das Fernsehen und lebt in Wasserburg. Mit Thomas Letocha zusammen schrieb er unter anderem für die ZDF-Serien “SOKO 5113", "Ein Fall für Zwei“ und „Der Bulle von Tölz“ von Sat1. Mit dem Friedrich-Glauser-Preis wurde sein Debütroman, „Der Prinzessinnenmörder“, ausgezeichnet. Nicht zuletzt wegen „Schwarze Piste“ und „Totensonntag“ war er zuletzt ständiger Gast auf den Bestsellerlisten.

In seinem sechsten Roman um Kommissar Wallner und den verrückten Polizeiobermeister Kreuthner hat Andreas Föhr wieder alle bekannten Charakterzüge der beiden zu Papier gebracht. Ein Kreuthner wäre nicht ein Kreuthner, wenn er sich an die standardisierten Ermittlungsmethoden halten würde. Wallner als der ruhende Pol muss mal wieder Vieles ins rechte Licht rücken. Aber so wollen wir Leser dies ja auch.

Angenehm zu lesen, sauber aufgebaut mit dem erforderlichen Schuss bayrischem Humor, ist er mit den beiden sicherlich noch nicht fertig und ich denke, da schlummert noch so mancher Fall in seinem Kopf, den wir hoffentlich bald lesen werden.

Wer den Bayernkrimi mag, für den ist dieses Buch eine Pflichtlektüre!

Michael Müller
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