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Tote Hand

Lindinger, der Wirt von Leonhard Kreuthners Stammkneipe, schneidet sich "aus Versehen" seine rechte Hand ab. Die besagte Hand fiel aber einer Schrottschere zum Opfer und sollte, wie es sich unter Freunden gehört, in allen Ehren von ihnen begraben werden. Insbesondere Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner möchte die Hand seines Freundes, die einst ein legendäres Blatt beim Schafkopf hielt, natürlich würdig bestatten. Aber es kommt ganz anders als geplant. Zunächst wird besagte Hand aus dem Krankenhaus entwendet, um dann in einem kleinen Sarg neben einer Kapelle eine ehrwürdige Ruhestätte zu bekommen. Aber bei deren Begräbnis muss Kreuthner feststellen, dass dieses Grab bereits belegt ist. Es kommt eine Leiche eines Mannes zum Vorschein, womit nun wirklich keiner gerechnet hat. Es stellt sich heraus, dass der Tote ein Vermögensberater aus dem fernen Frankfurt ist, der schon seit einigen Monaten vermisst wird. Dieser Fund wirft große Fragen auf, denn der Vermisste scheint einige Kunden um ihr Geld gebracht zu haben. Dessen Frau und Sohn sind auch nicht auffindbar und scheinen wie vom Erdboden verschwunden zu sein. Vielleicht sind sie ebenso einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Die Kripo Miesbach findet bald heraus, dass der Tote vor einiger Zeit einen Wagen gestohlen und damit einen Unfall verursacht hat. Doch laut Obduktionsbefund ist dieser nicht an den Folgen eines Unfalls verstorben. Was ist also genau passiert? Die Kriminalpolizei in Miesbach und vor allem Kreuthner haben viel zu tun, um den mysteriösen Fund schnell aufzuklären.

Der Autor Andreas Föhr, gelernter Jurist, arbeitete einige Jahre bei der Rundfunkaufsicht und als Rechtsanwalt. Seit 1991 verfasst er erfolgreich Drehbücher für das Fernsehen, mit Schwerpunkt im Bereich Krimi. Zusammen mit Thomas Letocha schrieb er unter anderem für „SOKO 5113“, „Ein Fall für Zwei“ und „Der Bulle von Tölz“. Seine preisgekrönten Kriminalromane um das Ermittlerduo „Wallner & Kreuthner“, sowie seine Anwaltskrimireihe „Eisenberg“ stehen regelmäßig unter den Top 10 der Bestsellerlisten. "Eisenberg" ist seine neue Serie, die zukünftig im Wechsel mit "Wallner&Kreuthner" erscheinen wird. Andreas Föhr lebt bei Wasserburg.

Der Autor versteht es auch in diesem Buch wieder bestens, Ernst und Humor miteinander zu verknüpfen. Unterhaltsam und teilweise witzig erzählt er diese neue Geschichte. Wobei ich sagen muss, dass in dieser Ausgabe der Funke nicht so sehr auf mich übergesprungen ist, da ich dieses Mal die Spannung nicht so intensiv empfand, wie bei den vorherigen Ausgaben. Aber es ist ja nun auch schon der achte Fall, und da ist es sicher nicht mehr so einfach, den Witz und die Spritzigkeit der ersten Bücher zu erreichen oder gar noch zu toppen.Trotz allem ist dieser Band durchaus für den eingefleischten Wallner und Kreuthner-Fan absolut lesenswert.
Die typisch bayerische Schreibweise und der schwarze Humor sind auch in seinem neuesten Fall integriert und heitern den Kriminalroman bewährt auf, womit auf jeden Fall für gute Unterhaltung gesorgt ist. Die beiden in ihren Ansichten von Polizeiarbeit so grundverschiedenen Polizisten, Kommissar Clemens Wallner und Leonhard Kreuthner, tragen erneut als ein unschlagbares Team maßgeblich dazu bei. Besonders Kreuthner, auch Leichen Leo genannt, ermittelt sich in diesem Kriminalfall den einen oder anderen Pluspunkt, den er in den Augen seines Chefs immer dringend braucht. Mal sehen, was sich der Autor in Sachen "Polizeiobermeister Kreuthner" „ noch so alles einfallen lässt und ob er mich damit dann wiederum stark in seinen Bann ziehen wird.

Andrea Müller
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