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A Haunting In Venice

Die Bücher von Agatha Christie werden immer wieder gerne verfilmt, die Rolle des Hercule Poirot haben schon die verschiedensten Schauspieler übernommen. In letzter Zeit hat sich Kenneth Branagh an die Bücher gewagt, die er inszeniert, produziert und gleich noch die Hauptrolle des Meisterdetektivs übernimmt. Die neueste Verfilmung, "A Haunting In Venice", gibt es nun für zuhause auf BluRay, DVD und im Stream bei Disney+.

Es ist das Jahr 1947 zu Halloween. Auf einer Dachterrasse in Venedig sitzt Meisterdetektiv Hercule Poirot, der zwei verschiedene Frühstückseier kosten möchte, als er Besuch seiner alten Freundin, der Romanautorin Ariadne Oliver, bekommt. Sie überredet den inzwischen im Ruhestand lebenden Poirot, an einer Séance in einem verfallenen Palazzo von Rowena Drake teilzunehmen, in dem es angeblich spukt. Als sie ankommen, ist der Palazzo voller fröhlicher Kinder, als die Séance beginnt, ist das Gebäude leer. Poirot verfolgt die Séance des Mediums Joyce Reynolds sehr aufmerksam und kommt den Hintergründen schnell auf die Spur. Doch kurz darauf wird einer der Gäste ermordet aufgefunden, und es soll nicht die einzige Tote bleiben. Poirots Verstand spielt verrückt, er sieht ein kleines Mädchen, hört Stimmen und ist in seinen punktgenauen Analysen eingetrübt. Was passiert in diesem Palazzo, wer steckt hinter den Morden, und wieso ist Poirot kurz davor, an Geister zu glauben?

Der Film liegt in der deutschen, englischen und französischen Sprachfassung (DTS-HD MA 7.1) vor. An Extras bietet die blaue Scheibe die knapp halbstündige Featurette "Mord, Tod und Spuk" sowie entfallene Szenen.

Bereits zum dritten Mal nach "Mord im Orient Express" und "Tod auf dem Nil" führt Kenneth Branagh Regie, hat auch diesen Film mitproduziert und spielt wieder die Rolle des Meisterdetektivs Hercule Poirot. Wieso es für "A Haunting In Venice" keinen deutschen Titel gibt, bleibt ein Rätsel, zumal nachdem die ersten beiden Filme übersetzte Titel hatten.

Bei der Besetzung wurde richtig in die Kiste der großen Namen gegriffen, und so gesellen sich neben Kenneth Branagh auch Kyle Allen, Camille Cottin, Jamie Dornan, Tina Fey, Jude Hill, Ali Khan, Emma Laird, Kelly Reilly, Riccardo Scamarcio sowie die diesjährige Oscar-Preisträgerin Michelle Yeoh in einen Palazzo in Venedig.
Der Regisseur Branagh verlässt sich auch bei "A Haunting In Venice" auf das selbe Kreativteam wie bei den ersten beiden Filmen. Das Drehbuch stammt von dem Oscar-nominierten Michael Green basierend auf dem Roman „Die Halloween-Party“ von Agatha Christie. Produziert wurde der Streifen von Kenneth Branagh, Judy Hofflund, Ridley Scott und Simon Kinberg.

Kenneth Branagh macht auch in "A Haunting In Venice" (nochmal: wieso kein deutscher Titel?) einen ganz besonderen Poirot-Film aus der Vorlage von Agatha Christie. Wieso er den Meisterdetektiv mit einem säuselnden französischen Akzent spielt, weiß wohl nur er selbst.
Die Darstellerriege ist absolt hochkarätig, die Wendungen in der Geschichte, so sie noch nicht aus vorhergehenden Verfilmungen bekannt sind, sind nicht vorherzusehen, und die Aufklärung durch Poirot, wenn alle Überlebenden im selben Raum sind, eine Offenbarung. Venedig im Regen wie auch der verfallende Palazzo geben noch zusätzlich eine unheimliche Stimmung vor, nachdem der Film mit strahlendem Sonnenschein begonnen hat.

Wer Filme im Stil eines "whodunnit" mag, wird seinen Spaß an "A Haunting In Venice" haben und ihn ebenso wie seine beiden Vorgänger mögen. Wer die neuen Poirot-Verfilmungen noch nicht kennt, kann zu jedem der drei Filme greifen, da sie nicht aufeinander aufbauen, und jeder der Streifen seinen ganz eigenen Charme hat.
Krimi-Fans können bei "A Haunting In Venice" nichts falsch machen, Fans der Besetzung ebenso.

Pascal May
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