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JGA: Jasmin. Gina. Anna.

Der Junggesellen- oder Junggesellinnenabschied ist ein viel strapaziertes Thema für Serien und Filme. Allen voran ist da die überaus erfolgreiche "Hangover"-Trilogie zu nennen, aber auch deutsche Produktionen brauchen sich da nicht zu verstecken. Neu in dieser deutschen Komödien-Reihe gesellt sich "JGA: Jasmin. Gina. Anna.", der nun auch für das Heimkino verfügbar ist. Bei dem Titel steht das Kürzel "JGA" nicht nur für die Vornamen der drei Freundinnen, sondern auch für die Abkürzung von "Junggesellenabschied".

Der Junggesellinenabschied geht schon richtig schlecht los und wird auch nicht besser: Erst kommt die gemietete Stretch-Limo zu spät, dann muss die erst noch gereinigt werden, und dann müssen die drei Freundinnen Jasmin, Gina und Anna plötzlich alleine feiern, weil die schwangere Braut Helena kurzfristig ausfällt. Da die gebuchten Flugtickets nach Ibiza nicht storniert werden können, fliegen die drei Mädels eben alleine auf die Party-Insel, um es da richtig krachen zu lassen.
Die Vorzeichen stehen gut für ein lustiges Wochenende, würden sie auf Ibiza nicht ausgerechnet in die Arme von Jasmins nie vergessenem Ex-Freund Tim und seinen besten Freunden laufen, die ebenfalls auf Ibiza einen Junggesellenabschied feiern. Tim hält dabei Jasmin für die Braut, und das ist erst der Anfang dieses äußerst schrägen Wochenendes mit Alkohol, geklautem Gepäck, Allergieschocks und Drogen, dass die feierwütigen Party-Freunde erleben. Und am Ende steht da noch diese Hochzeit, die Jasmin vorbereitet.

Der Film liegt auf DVD in der deutschen Sprachfassung (Dolby Digital 5.1) und in der Hörfilmfassung vor. An Extras finden sich Interviews mit der Besetzung und dem Regisseur.

Die spaßigen Ideen aus "JGA: Jasmin. Gina. Anna." sind nicht wirklich neu, so wie Junggesellenabschiede inzwischen nicht mehr spontan oder originell sind. Da wird natürlich in Verkleidung ein aufgeblasener Penis durch den Club getragen, natürlich verlieren die Mädels ihr gesamtes Gepäck auf Ibiza, natürlich lernen sie da nette Männer kennen. Und trotzdem sticht dieser Film aus der langen Liste der mehr oder weniger lustigen Komödien zum Thema "Junggesellinnenabschied" hervor. Das liegt vor allem am Drehbuch, das Alireza Golafshan geschrieben hat, und der den Film auch inszeniert hat, der zuvor die Regie beim Kinofilm "Die Goldfische" geführt hat. Zwar lässt er kaum ein Klischee unberührt liegen, packt es aber in herrliche Schlagabtausche zwischen den Protagonisten, das man manch ausgelutschte Idee gerne über sich ergehen lässt.
Dazu kommt auch die hervorragende Besetzung, allen voran Luise Heyer als Jasmin, die zwar schon einige herausragende Hauptrollen gespielt hat, aber noch nicht die Würdigung erfahren hat, die ihr zuteil werden sollte. An ihrer Seite spielen Taneshia Abt die Gina und Teresa Rizos die leicht verpeilte Anna, die immer wieder für ganz besondere Momente im Film sorgt. Dimitrij Schaad gibt den zweifelnden Ex-Freund Tim, daneben komplettieren Arnel Tači, Trystan Pütter und Axel Stein den Junggesellenabschied der Männer. Alle zusammen harmonieren auf beste Weise, das man den Darstellern ihre Spielfreude ansieht, und sie so "JGA: Jasmin. Gina. Anna." zu einer charmanten Komödie über Freundschaft und Liebe machen.

Der Film lief bereits im Frühjahr in den deutschen Kinos, ist da aber zu Unrecht untergegangen. Wer auf der Suche nach einer herzlichen, leichten Unterhaltung für einen netten Filmabend ist, wird auf jeden Fall bei "JGA: Jasmin. Gina. Anna." fündig. Wer die Gelegenheit hat, sich den Film im Open Air-Kino anzusehen, sollte das auf jeden Fall tun. Oder zuhause oder auf der großen Leinwand, bei diesem Film kann man nichts falsch machen!

Pascal May
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