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The Expendables 4

Was passiert mit alten Action-Helden, die die Kinokassen in den 1980 und 1990ern zum Klingeln gebracht haben? Richtig, man holt sie alle zusammen und startet eine ganz neue Filmreihe, in der sie alle noch einmal zeigen können, was sie können, und wieso sie damals zu den Besten gehört haben. Inzwischen liegt mit "Expendables 4" der neueste Teil für das Heimkino vor.

Wieder einmal muss die Welt gerettet werden, denn eine terroristische Gruppierung hat sich in Lybien Zünder besorgt, mit denen eine Atomwaffe gezündet werden kann. Keine Frage, dass hier nur noch die "Expendables" helfen können! Die Entbehrlichen werden von der CIA angeheuert, diese Zünder in einer geheimen Mission wieder zurück zu holen, denn nichts weniger als die Möglichkeit auf einen dritten Weltkrieg steht auf dem Spiel. Barney rekrutiert seine alte Truppe für einen letzten Auftrag, die durch ein paar neue Mitglieder mit besonderen Fähigkeiten ergänzt wird. Ausgerüstet mit sämtlichen Waffen, die sie in die Finger bekommen können, geht die gefährliche Reise nach Lybien. Es scheint einen Maulwurf in der CIA zu geben, denn dort angekommen, wird die Söldnertruppe schon erwartet und hat keine Chance, an die Zünder zu kommen. Dazu kommt Anführer Barney ums Leben, und die Truppe muss neu aufgestellt werden. Ausgerechnet Gina, die Freundin von Lee Christmas, soll auf Weisung des CIA-Agenten Marsh die neue Anführerin werden, und Christmas ist raus. Aber der macht sich alleine auf den Weg, und wenn es darum geht, Barney zu rächen, kommen sogar gute Freunde von ihrem Altenteil zurück. Angeblich soll der berüchtigte "Ozelot" hinter der ganzen Aktion stehen.
Die Truppe macht sich auf, im südchinesischen Meer die inzwischen scharfe Atomwaffe unschädlich zu machen, doch auch hier werden die Expendables bereits erwartet, und der Zeitzünder an der Bombe läuft bereits.

Der Film liegt auf BluRay in der deutschen und englischen Sprachfassung (Dolby Atmos) vor, an Extras finden sich ein Making Of sowie eine Featurette über die neuen und die alten Köpfe der Expendables.

Obwohl "Expendables 3" die Erwartungen an den Kinokassen nicht erfüllen konnte, war schnell klar, dass es noch einen vierten und letzten Teil der Reihe geben sollte. Doch wie bei so vielen Produktionen hat sich der Dreh immer wieder durch die Covid-Pandemie verschoben, so dass erst 2021 gedreht werden konnte. Es gab ein langes hin und her, ob Sylvester Stallone dabei sein würde, und letztendlich hat er die Söldnertruppe doch wieder angeführt, und das letzte Abenteuer startete im September 2023 in den Kinos.

Die Idee zu den "Expendables" ist genial einfach: Man nehme ehemalige Actionstars und lässt sie noch einmal antreten. Das aber mit besonderem Augenzwinkern, weil sich die gealterten Darsteller selbst nicht ganz ernst nehmen. Da ist schon mal mit körperlichen Gebrechen zu rechnen, die Sehkraft lässt nach, aber die Grundfertigkeiten beherrschen alle noch immer. Die Liste der an den ersten drei Filmen beteiligten Darstellern ist lang, liest sich aber wie das who-is-who des Actionfilms.
Für den letzten Teil wurde die Truppe etwas verjüngt, um sich doch noch eine Hintertüre offen zu halten, sollte es doch noch einen fünften Film geben. Die Veteranen Sylvester Stallone, Jason Statham, Randy Couture und Dolph Lundgren sind aber wieder mit dabei. Erstmals sind auch zwei Frauen dabei, Megan Fox als Gina und Levy Tran als Lash. Ebenso neu von der Partie ist der ehemalige Rapper Chris "50 Cent" Jackson.

Insbesondere die alten Action-Stars spielen mit Klischees, mit denen sie sich selbst auf die Schippe nehmen, sei es ein Zielfernrohr auf Rezept oder eine Anleitung zum Leben ohne Alkohol. Es macht viel Spaß, dieser Söldnertruppe zuzusehen, wie sie mehr oder weniger erfolgreich die Welt retten. Action, Martial Arts und Special Effects gibt es reichlich, und das Blut der Gegner fließt einmal mehr literweise, so dass eine Freigabe des Films ab 18 Jahren absolut gerechtfertigt ist.

Hardcore-Fans der Reihe werden sich vor allem daran stören, dass in diesem vermeintlich letzten Teil die alten Action-Helden kaum mehr in Erscheinung treten und zu viel CGI verwendet wurde. Dabei hat Regisseur Scott Waugh, selbst ehemaliger Stuntman, besonders darauf geachtet, dass die meisten Action-Szenen echt sind, von den Kämpfen bis zu den Explosionen, was er auch im Making Of betont und aufzeigt.

Ob es sich nun wirklich um den letzten Teil der Reihe handelt oder nur um einen Übergang zu einem Reboot, bleibt weiter offen. Fans der Reihe werden auch mit "The Expendables 4" ihre Freude haben und werden auf beste und bewährte Weise unterhalten. Wer die Reihe noch nicht kennt, wird nach diesem Film mit Sicherheit auch die drei Vorgänger kennenlernen wollen.

Pascal May