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The Misfits - Die Meisterdiebe

Liegt es am Geld, ihrer Langeweile oder der Angst vor der Bedeutungslosigkeit, dass in letzter Zeit ehemals große Schauspieler in Filmen mit kleinem Budget auftauchen? Oder kann nur durch die großen Namen das Budget sichergestellt werden? Nach Bruce Willis und Nicolas Cage hat es nun auch den ehemaligen James Bond-Darsteller Pierce Brosnan getroffen, der Namen und Gesicht für den eher unbekannten Film "The Misfits - Die Meisterdiebe" hergibt.

Die große Welt des Jet Set bestehend aus schnellen Autos, schönen Menschen und jeder Menge Geld. Ein ideales Ziel für eine kleine Gruppe Krimineller, aus moralischen Gründen zu stehlen. Nicht irgendwas, sondern Gold, das Terroristen gehört, mit dem muslimischer Terror finanziert werden soll. Das Gold steht ausgerechnet in einem privatisierten Gefängnis, das dem zwielichtigen Unternehmer Schultz gehört.
Die exzentrische Robin-Hood-Crew besteht aus dem Bankräuber Ringo, der schlagkräftigen Violet, dem Trickbetrüger The Prince und dem Sprengstoffexperten Wick. Die rekrutieren den Gentleman-Gauner Richard, der zu diesem Coup erst überredet werden muss. Zu Richards großen Überraschung mischt auch auch seine Tochter Hope mit.

Der Film liegt auf BluRay in der deutschen und englischen Sprachfassung (DTS-HD MA 5.1). Extras gibt es keine.

Der Action-erprobte Regisseur Renny Harlin, der auch schon für die Kino-Hits "Stirb Langsam 2" und "Cliffhanger" verantwortlich zeichnete, hat sich an diesen Stoff gewagt, in dem Gauner andere Gauner abzocken. Der ebenso mit Action-Stoffen, wie "SALT" und der Neuauflage von "Total Recall" befasste Drehbuchautor Kurt Wimmer hat das Drehbuch geschrieben.
Neben den beiden ausgezeichneten Schauspielern Pierce Brosnan und Tim Roth spielen die in Deutschland eher unbekannten Darsteller Mike d Angelo, Jamie Chung, Hermione Corfield und Rami Jaber.

Die Voraussetzungen für diesen Film scheinen auf den ersten Blick bestens, aber zündet die Idee hinter dem Film?
Der Einstieg in den Film verläuft sehr vielversprechend, schnell ist klar, worum es geht und wer welche Fähigkeiten hat. Doch dann verfängt sich die Story ist viel zu viele Nebenhandlungen, so dass die Erzählung nicht vom Fleck kommt. So wird zu viel Zeit in der Story zwischen Vater und Tochter verschwendet, zu häufig wird die Schönheit Abu Dhabis gezeigt, dass man sich fast in einem Werbevideo für die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate wähnt.
Es dauert mehr als 45 Minuten, bis es endlich um den Raub geht, der gerne eine Art "Ocean's Eleven" sein möchte, aber die Klasse nicht erreicht. Dazu ist auch die Handlung zu dünn.
Pierce Brosnans Aufgabe in dem Film scheint vor allem zu sein, dass er über alles und jeden herzhaft lacht. Tim Roth darf missmutig in die Kamera blicken, und die jungen Schauspieler verstecken sich vor allem hinter dunklen Brillen und extravaganter Kleidung.

Bei "The Misfits - Die Meisterdiebe" an eine Action-Komödie zu denken, ist dabei alles andere als einfach. Der Film erfordert schon ausgeprägtes Durchhaltevermögen und jede Menge Geduld, um nicht der ermüdenden Story zu erliegen.
Einzig das Duell zwischen den Alt-Stars Pierce Brosnan und Tim Roth ist ein kleiner Lichtblick in der sonst sehr langatmigen Handlung.
Der Film hat es nur in wenigen Ländern auf die große Leinwand geschafft, und ist selbst da an den Kinokassen gefloppt, und hat nicht einmal sein Budget eingespielt. Ein Grund mehr, ihn in Deutschland direkt als Heimkino-Premiere zu veröffentlichen.

"The Misfits - Die Meisterdiebe" kann nicht halten, was er verspricht, und ist daher im besten Fall Hardcore-Fans von Pierce Brosnan zu empfehlen.
Alle anderen sollten besser auf bewährte Kost zurückgreifen.

Pascal May