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Leberkäsjunkie: Ein Provinzkrimi

Franz Eberhofer hat es momentan nicht leicht. Einerseits wurde er nach München versetzt, und dann ist das Verhältnis mit d' Susi auch sehr angespannt. Er ist zwar jetzt stolzer Vater geworden, Paul heißt der Kleine, aber er sieht ihn nur freitags, denn da kommt die Susi nämlich mit Paul für ein paar Stunden bei ihm vorbei.
Nachts, als Franz friedlich schläft, kommt die Oma in den Schuppen und schreit ihn an, dass er aufstehen soll, denn bei der Mooshammer Liesl brennt es. Franz wehrt dies immer ab, denn er ist jetzt nicht mehr für Niederkaltenkirchen zuständig. Oma gibt aber keine Ruhe, dass er dann doch gezwungenermaßen aufsteht und sich den Brandort mal ansieht. Der Bürgermeister ist auch da, und der bittet ihn, dass er sich um den Fall kümmern soll. Bei den Löscharbeiten wird eine verbrannte Leiche gefunden und die Pathologie stellt am nächsten Tag fest, dass es sich um Mord handelt, weil Brennpaste im Spiel gewesen ist. Richter Moratschek meldet sich sogleich bei Franz, um ihm zu sagen, dass er Buengo, einen Fußballer mit Migrationshintergrund, sofort verhaften soll, da er zu der Zeit der einzig Verdächtige sei. Der wird aber bald wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. Franz nimmt sich der Sache nun an und verscheucht erst einmal alle Neugierigen vom Tatort, damit die „Spusi“ ihre Arbeit machen kann.
Nachdem ihr Haus ausgebrannt ist, wohnt die Mooshammer Liesl bei den Eberhofers, worüber Franz nicht sehr erfreut ist. Dr. Brunnermeier, der Hausarzt, ist auch da, weil die Liesl einen Nervenzusammenbruch erlitten hat. Als dieser den Franz sieht, empfiehlt er ihm, doch mal bei ihm in der Praxis vorbei zu schauen, denn irgendwie würde er nicht gut aussehen. Bei der Untersuchung werden bei Franz deutlich überhöhte Cholesterinwerte festgestellt, und der Arzt hat nichts Besseres zu tun, als dies auch noch der Oma zu verraten. Ab sofort gibt es nur noch gesundes Essen und darüber ist d' Franz nicht gerade erfreut, denn nun darf er keine Leberkäsesemmeln vom Simmerl mehr essen.
Bei der Toten handelt es sich um eine Frau Grimm, die mit dem leidigen Thema von Niederkaltenkirchen, dem Hotelbau, irgendwie in Zusammenhang steht. Mit Hilfe seines Freundes Rudi Birkenberger vernehmen sie die Mutter der Toten, den Ex-Freund und andere weitere gute Bekannte. Sie verdächtigen die Mutter, denn die erbt nach diesem Mord einen sehr hohen Betrag, aber durch eine List kommen sie am Ende dem wahren Mörder doch auf die Spur.

Der siebte Fall für den Eberhofer Franz ist der Autorin Rita Falk wieder einmal mehr als rundum gelungen. Es wird hierbei auch das Umfeld von Franz, mit seinen gesundheitlichen Problemen und auch den Beziehungsproblemen aufgezeigt, und er lernt dieses Mal eine andere Seite seines Hippie-Vaters kennen, die er vorher noch nie an ihm kennengelernt hat. „Leberkäsejunkie“ zeigt die verschiedenen Facetten vom Franz und das macht die ganze Geschichte zu einem vollendeten Bild. Als begeisterter Leser der Bücher von Rita Falk sollen noch ganz viele Mordfälle in Niederkaltenkirchen passieren, damit wir wieder ein so humorvolles, wie auch spannendes Buch lesen können. Aber eins darf in einem Eberhofer-Krimi nie fehlen, die Oma und der Joint-rauchende Vater!

Gudrun Loher