Artikeldienst Online

Criminal Squad

Harte Action funktioniert immer. Wenn man die mit Elementen aus Western verbindet, kann daraus etwas Neues, sehr Spannendes werden. Ob das mit "Criminal Squad" gelungen ist, kann man nun im Heimkino verfolgen.

In den USA, insbesondere an der Westküste, stehen jede Menge Großbanken, die immer wieder überfallen werden. Doch an der Federal Reserve Bank in Downtown Los Angeles haben sich schon einige die Zähne ausgebissen.
Frisch aus dem Gefängnis entlassen schart Ray Merrimen seine alte Gangster-Bande um sich, um ihnen seinen Plan zum Überfall der Federal Reserve Bank zu präsentieren. Danny, eigentlich Barkeeper und einer der besten Fahrer der Stadt, wird zusätzlich rekrutiert, damit auch wirklich nichts passieren kann. Ray ist überzeugt von seinem Plan, den er in den vergangenen fünf Jahren gedanklich immer wieder durchgespielt und verbessert hat. Es kann nichts schief gehen, davon ist er überzeugt. Um diesen Plan umzusetzen, startet der Kopf der Bande einen Coup, bei dem mehrere Menschen sterben, was die Polizei auf den Plan ruft.
Der skrupellose Cop Nick haftet sich der Bande an die Fersen, um den größten Coup der Banküberfall-Geschichte zu vereiteln, und dabei ist seiner Spezialeinheit beim Sheriff's Department jedes Mittel recht.

Der Film liegt auf zwei BluRays in der deutschen (Dolby Digital 2.0 und DTS-HD Master Audio 5.1) und der englischen (DTS-HD Master Audio 5.1) Sprachfassung vor. Insgesamt bekommt man drei Filmfassungen. Die deutsche Kinofassung (124 Minuten), die US-Kinofassung (141 Minuten) sowie eine Uncut-Version (149 Minuten), wobei letztere ausschließlich in der englischen Sprachfassung vorliegt. An Extras bietet die blaue Scheibe ein alternatives Ende, ein Making Of, einen Audio-Kommentar mit Regisseur Christian Gudegast und Produzent Tucker Tooley sowie die Featurettes "Der Alameda Korridor" und "Alpha Männer".

Regisseur Christian Gudegast wagt sich in "Criminal Squad" erstmals auf den Regiestuhl, davor war er für seine Drehbücher zu "London Has Fallen" und "Extreme Rage" bekannt. Zusammen mit Paul Scheuring, dem Schöpfer der US-TV-Serie "Prison Break" hat er das Drehbuch zu diesem Film verfasst. Dabei lassen sich die beiden erfahrenen Autoren sehr viel, um ihre Geschichte zu erzählen, und so verwundert es nicht, wenn sie sich dabei in Nebenerzählungen verirren. Dass der "Bad Cop" Nick, Chef der Spezialeinheit beim Sheriff's Department, dargestellt von Gerard Butler, private Probleme hat, hätte nicht in dieser Ausführlichkeit erzählt werden müssen. Da ist es unerheblich, ob, wann und wie er die Scheidungspapiere unterschreibt. Auch manche Erzählstränge der "Bad Boys" hätte man weglassen können, um dem Film mehr Geschwindigkeit, vielleicht auch ein paar mehr Überraschungsmomente zu geben. So quält sich der Zuschauer zwischen den zahlreichen Action-Szenen durch schier endlose Minuten langwieriger Erzählungen.

Große Teile der Besetzung scheint auch eher danach gefunden worden zu sein, wer böse gucken kann und möglichst bullig aussieht, was nicht wirklich dem Film hilft, authetischer zu wirken. Die bekannten Darsteller, darunter Gerard Butler, Pablo Schreiber und Curtis "50 Cent" Jackson, überzeugen nicht wirklich, einzig O'Shea Jackson Jr. sticht mit seiner Darstellung aus den sonst eher tumben Charakteren heraus.

Hat man es bis zum Ende des Films geschafft, wird man mit einem sehr überraschenden Ende belohnt, dem aber etwas mehr Zeit für die Auflösung gut getan hätte, um die Geschichte etwas runder zu machen.

Insgesamt ist "Criminal Squad" ein solider Action-Streifen mit deutlichen Längen, der dennoch einer gemütlichen Samstag Abend Unterhaltung dienlich ist. Und dann am besten in der kürzeren deutschen Kinofassung.

Pascal May
Weitere interessante Artikel