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Scheunenfest - Ein Alpenkrimi

Die Tenne vom Bauern Schmid, dessen Hof mitten im Dorf steht, brennt lichterloh. Nach stundenlangen Löscharbeiten hat die ortsansässige Feuerwehr den Brand unter Kontrolle, das Hochholzsilo brennt ebenfalls bis auf die Grundmauern ab. Die Feuerwehrleute zucken plötzlich zusammen, als sie im abgebrannten Hochholzsilo zwei verbrannte Leichen finden. Ermittlerin Kathi Reindl und ihre Kollegin Andrea erscheinen sofort am Tatort, die Spurensicherung nimmt schon mal alle Spuren auf. Kathi wünscht sich so sehr, dass ihre Kollegin Irmi Mangold auch hier wäre, aber die nimmt sich gerade eine Auszeit und weilt in Norwegen. Kathi, die stets leicht aufbrausend und mitunter verletzend sein kann, fragt schon einmal die Anwesenden, ob sie wissen, wer die Toten sein könnten. Es stellt sich heraus, dass die rumänische Pflegerin Ionella nicht da ist. Kathi untersucht sogleich ihr Zimmer, ob sie dort Hinweise auf deren Verbleib finden kann. Irmi dagegen bekommt einen Anruf von Kathi, ob sie ihr nicht doch helfen möchte und wieder zurückkommt. Irmi nimmt das Angebot gerne an, denn sie braucht wieder eine Aufgabe, in der sie sich beweisen kann. Kathi und Irmi ermitteln nun wieder gemeinsam und finden dann bald heraus, dass Ionella mit einer Norwegerin namens Runda befreundet ist. Bei der Identifizierung der beiden verbrannten Leichen steht schnell fest, dass es sich um Ionella und Runda handelt. Die Befragung bei der Bauernfamilie Schmid gestaltet sich als sehr schwierig, die Antworten sind sehr träge und nur die Enkelinnen Vroni und Anna Maria geben ihnen gerne Auskunft. Sehr bald werden aber der Sohn sowie der Enkel von Bauer Schmid verhaftet, weil sie Baumaschinen geklaut, umlackiert und nach Osteuropa verkauft haben. Ionella war dabei diejenige, die für diese krummen Geschäfte per E-Mail Kontakte aufnahm. Sie wollte jedoch aus dem Geschäft aussteigen, und das könnte in Kathis und Irmis Augen durchaus ein Tatmotiv sein. Die Wende kommt jedoch, als die Ermittlerinnen mehr über die Norwegerin Runda herausfinden, vor allem aber, als Bauer Schmid mehr über seine bewegte Vergangenheit erzählt.

Nicola Förg wurde am 13. Dezember 1962 in Kempten geboren und wuchs in Oberstaufen und Kempten im Allgäu auf. Nach dem Abitur studierte sie Germanistik und Geographie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und betätigte sich dann als Redakteurin für die Magazine „Traveller´s World“ und „ski“. Ab 1991 veröffentlichte sie mehrere Beiträge zu den Themen Reise und Innenarchitektur. „Schussfahrt“ war 2003 ihr erster Kriminalroman um den Kommissar Gerhard Weinzierl. In der Krimireihe um Kommissarin Irmi Mangold sind bereits sechs Bücher erschienen. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Prem am Lech.

Nicola Förg ist eine erfolgreiche Bayernkrimiautorin, denn in ihren Romanen kann man die Gemütlichkeit schon beim Lesen spüren. Es war mitunter etwas langatmig, aber zum Schluss kam es zu einem Höhepunkt mit einer interessanten Wendung. Für die Liebhaber bayerischer Heimatkrimis ist es immer wieder schön, in die Weiten des Bayernkrimis abtauchen zu können.

Gudrun Loher
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